Ein Hund hat unterschiedliche Laute, um unterschiedliche Gefühle zum Ausdruck zu bringen: Drohen, Angst, Sympathie, Erregung usw. Dennoch unterscheidet sich die Kommunikation des Hundes grundsätzlich von der des Menschen. Ein prinzipieller Unterschied besteht darin, dass Hunde – und Tiere allgemein – jeweils einen Laut für eine Botschaft haben. Dadurch ist ihr Repertoire begrenzt. Um eine neue Botschaft auszudrücken, muss ein neuer Laut her. Bei der menschlichen Sprache kann man dagegen mit begrenzten Mitteln unbegrenzte Dinge tun. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Lauten, aber mit denen kann man eine unbegrenzte Anzahl von Wörtern bilden, indem man sie kombiniert. Und die Wörter kann man wiederum zu einer unbegrenzten Zahl von Sätzen kombinieren. Die Signale der Tiere erinnern mehr an menschliche Signale, die wir durch Schreien, Weinen, Seufzer usw. ausdrücken. Warum sich das komplizierte menschliche Kommunikationssystem ausgebildet hat, ist schwer zu sagen. War es ein evolutionärer Vorteil? Das Argument lassen Biologen aber meistens nur gelten, wenn ein evolutionärer Vorteil für das Individuum zu erkennen ist, nicht für die Art. Und der ist schwer auszumachen. Wie sich das System ausgebildet hat, ist auch nicht leicht zu sagen, aber ein wichtiger Schritt war vermutlich der Übergang von Äußerungen, die aus einem Wort bestehen zu Äußerungen, die aus zwei Wörtern bestehen, der Beginn der Syntax. Wenn man vom Hier und Jetzt spricht, kommt man mit einem Wort meistens gut aus: Raubtier! Wirf! Vorsicht! Gut! Feuer! Wenn man aber über etwas sprechen will, was nicht vor der Nase ist, wird es schwieriger, z.B. wenn man einen Kameraden auffordern will, mitzugehen, um an einer neuen Stelle Himbeeren zu pflücken. Da braucht man Sätze. (Janson, Tore: Språkens historia. o.O.: Norstedts, o.J.: 13-16)
Zitate
I’ve been looking for the keys for years, but the door was always open.
— Aravind Adiga-
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