Demokratisierte Zockerei

Es gibt immer mehr Apps, die vor allem junge Menschen dazu veranlassen, an der Börse zu investieren. Das Problem ist, dass die Anleger eben nicht immer gewinnen. Die jungen, unerfahrenen Kunden der Neobroker können durch unbedachte Investitionen die Existenzgrundlage verlieren. Auch durch tragische Verwicklungen. Davon gibt Zeugnis der Fall eines jungen Amerikaners, Alex Kearns. Der hatte 5.000 $ über eine App investiert. Eines Tages zeigte ihm die App, er stehe mit 730.000 $ in der Kreide. Verzweifelt nahm er sich das Leben. In seinem Abschiedsbrief sagte er, er habe nicht gewusst, dass er so viel riskiere. Er habe geglaubt, dass er nur das Geld riskiere, das er tatsächlich besaß. Nach seinem Tod stellte sich heraus, dass es ein Anzeigefehler der App war, der ihn hatte glauben lassen, er stecke mit Hunderttausenden in den Miesen. (Luck, Jana, Nienhaus, Lisa, Rohwetter, Marcus, Tönnesmann, Jens: „Wir zocken an der Börse“, in: Die Zeit 12/2021: 19-20)

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