Wir waren am Abend zuvor in der Dunkelheit in unserem Viertel angekommen und kannten uns hier nicht aus. Aber wir hatten Glück: Die Buslinie 87 fährt von hier aus direkt ins Zentrum. Ich frage eine auf einer Stufe sitzende junge Frau, ob man die Fahrkarten im Bus kaufen kann. Sie schüttelt den Kopf und zeigt auf die Bar ein paar Meter weiter. Aber dort sind keine Busfahrkarten erhältlich. Man verweist uns auf einen Tabakladen hinter der nächsten Ecke. Klingt verheißungsvoll. Aber auch der hat keine Fahrkarten. Also entschließen wir uns, einfach loszugehen und unterwegs ein Taxi anzuhalten. Aber es kommt keins. Wir fragen einen Mann, und der zeigt auf einen Platz am Ende der Straße. Dort sehen wir uns um, aber wir sehen keinen Taxistand. Wir fragen zwei Männer vor einer Bar. Nein, hier gebe es keinen Taxistand. Der nächste sei ziemlich weit weg. Wir wollen trotzdem wissen, wo er ist. Die beiden Männer überlegen. Und geben uns zwei verschiedene Auskünfte. Wir folgen dem, der zuletzt gesprochen hat. Wir kämen auf eine große Straße, auf einen Platz, dessen Namen wir nicht verstehen. Da sei die Eisdiele Soundso, fügt eine Frau beflissen zu, die die Unterhaltung mitgehört hat. Wir kommen zu dem Platz, aber da ist nichts. Wir gehen die große Straße entlang, in der Hoffnung, ein Taxi zu erwischen. Zwei kommen vorbei, aber die sind nicht frei. Dann entdecken wir auf der anderen Straßenseite mehrere Taxis. Wir gehen weiter, um die Straße sicher an der Ampel überqueren zu können. Und kommen zu den Taxis, alle nebeneinander aufgereiht, eins nach dem anderen, sieben an der Zahl. Aber: Kein Fahrer zu sehen. Wir suchen die Gegend ab, gehen in einen Innenhof, sehen in eine Apotheke und stehen vor einem geschlossenen chinesischen Lokal. Kein Fahrer weit und breit. Wir fragen einen Passanten. Der sagt, die Taxifahrer würden wohl gerade Pause machen. Aber: alle gleichzeitig? Wir warten ein paar Minuten. Vergebens. Dann gehen wir weiter. Wir kommen an einem Tabakladen vorbei. Dort fragen wir, ob es Busfahrkarten gibt. Ja! Wir kaufen welche und gehen weiter. Auf dem Weg kommen wir an einer U-Bahn-Station vorbei. Oben am Eingang lehnt sich ein Mann ermüdet an das Geländer. Er antwortet freundlich. Ja, mit der U-Bahn könne man ins Zentrum fahren, bis Station Soundso. Erleichtert gehen wir runter und machen uns an dem Fahrkartenautomaten zu schaffen. Als wir mit der Prozedur durch sind und bezahlen wollen, suchen wir den Schlitz für die Münzen. Den gibt es nicht. Man kann nur mit Karte bezahlen. Wir gehen wieder nach oben und setzen unseren Weg fort. Dann sehen wir einen Taxifahrer, der eine ältere Dame an einem Geldautomaten absetzt. Ob er danach frei sei, wollen wir wissen. Nein, er bringt die alte Dame wieder nach Hause. Wir gehen weiter, da ruft uns der Taxifahrer. Wir könnten einsteigen, die Dame sei einverstanden. Wir fahren eine Viertelstunde, dann setzt uns der Taxifahrer vor einem großen Stadttor ab. Wir wissen nicht, wo wir sind. Wir sehen den Hinweis auf einen Informationsstand. In fünf Minuten wird geöffnet. Wir fragen, mit welchem Bus wir ins Zentrum kommen. Mit der 87. Die junge Frau zeigt in die Richtung, wo der Bus abfährt, aber wir suchen den ganzen Platz ab und finden die Haltestelle nicht. Wir fragen zwei Busfahrer, die vor ihrem Bus stehen. Sie zeigen gelangweilt in eine Richtung. Wir gehen dahin, aber da ist die 87 nicht. Dann finden wir die Haltstelle, mitten auf dem Platz. Wir warten auf den Bus. Dann steigen wir ein. Der Bus quält sich langsam durch verschiedene Stadtviertel. Irgendwann wir es immer leerer. Dann sind wir die einzigen Passagiere. Der Bus hält, und der Fahrer stellt den Motor aus. Wir fragen, ob er nicht ins Zentrum fahre. Doch, wir sollten ruhig sitzen bleiben. Allmählich füllt sich der Bus wieder, nach einer Viertelstunde geht es weiter. Wieder quält sich der Bus durch einige Stadtviertel. Dann sehen wir von weitem ein großes Stadttor vor uns. Das sieht nach Innenstadt aus. Dann kommen wir näher. Und merken, dass wir wieder genau an dem Platz sind, an dem der Taxifahrer uns rausgelassen hat.
Zitate
Es dauert sehr lange, jung zu werden.
— Picasso-
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