Häferlgucker

Was ist ein Häferlgucker? – Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts wurden in Österreich verschiedene Strategien entwickelt, gegen die unbeherrschte Völlerei des Bürgertums vorzugehen. Dazu gehörte auch der Häferlgucker, ein staatlich bestallter Kontrolleur, der den Menschen bei häuslichen Feiern in die Töpfe guckte. Aufgabe der Kontrolleure war es auch, die Zahl der Gänge und die Dauer des Festmahls zu bestimmen. Beim Bürgertum durfte das Essen nicht länger als drei Stunden dauern. Eine beliebte Maßnahme, das Verbot zu hintergehen, war es, die Kontrolleure zum Mitessen einzuladen. (Meier-Gräwe, Uta: „Zwischen Völlerei und Diätwahn“, in: Aula, Südwestrundfunk, 6. August 2006)

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