Joggen beim Joggen

Zufällig habe ich beim Joggen eine Radiosendung gehört, in der es um Joggen ging. Die deutsche Übersetzerin von Asterix, Gudrun Penndorf, erzählt darin, wie sie das damals neu aufkommende Wort in einem der Bände verwenden wollte, aber damit bei dem Verlag nicht durchkam. Es musste durch Frühsport machen ersetzt werden. Außerdem erzählt sie, wie auch gute Übersetzungen  immer wieder überarbeitet werden mussten, weil der Text einfach zu lang war. Deutsch ‚dauert‘ länger als Französisch, es benötigt mehr Buchstaben, und das war besonders bei den Sprechblasen ein Problem. Sie wurde also immer wieder gebeten, den Text zu kürzen. Eine schwere Aufgabe für den Übersetzer. Genauso wie die Wortspiele, die oft auf den Unregelmäßigkeiten der französischen Rechtschreibung beruhten. Im Französischen gibt es bis zu fünf Schreibweisen, mit der ein und dieselbe Lautkette wiedergegeben werden kann. Da ist es nicht genug, gut Französisch zu können. Penndorf erzählt, wie sie, junge, wenig erfahrene Übersetzerin, ihr erstes Vorstellungsgespräch bei dem französischen Verleger hatte und der gar nicht von der Übersetzung oder überhaupt von Asterix sprach, sondern über Gott und die Welt. Er wollte nur herausfinden, ob ihr Französisch gut genug war. Was er nicht überprüfte, war, ob ihr Deutsch gut genug war. Das wird meistens einfach vorausgesetzt – ein Fehlschluss.

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