Sprachlosigkeit

In einer klugen Besprechung eines Romans (Andreas Maiers Die Straße) geht es um Nichtsprachliches und Triebleben. Der Autor des Romans erzählt, wie das Wort Beischlaf (oder seine Umschreibungen) durch seine Abwesenheit eine Allmacht über seine Eltern hatte. Die Rezensentin weitet das Thema aus: Sprachlosigkeit führt zu einer extremen Fixierung auf das nicht zur Sprache Gebrachte: Väter drehen beim Anblick der sprießenden Weiblichkeit ihrer Töchter durch, Mädchen geben sich mit glühenden Gesichtern ihren Doktorspielen hin, Mütter holen sich ihre Söhne zum Rückenstreicheln ins Bett. (Hartwig, Ina: “In schwarzen Löchern”, in: Die Zeit 52/2013: 51)

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