9. Februar (Sonntag)
Natürlich wusste ich, dass meine letzte Rom-Reise schon ein paar Jahre zurücklag, aber wie lange? Keine Ahnung. Reisenotizen aus der Zeit, wenn es denn jemals welche gab, sind nicht zu finden, höchstens ein paar Notizen von einem VHS-Kurs, der sich ausschließlich mit der Architektur Roms beschäftigte. Also muss ich zum Tagebuch und dabei Band für Band zurückgehen, bis ich auf Rom stieß: 1994! Vor zwanzig Jahren! Eine Katastrophe. Kinders, wie die Zeit vergeht! ist ein viel zu lahmer Spruch, um das Entsetzen auszudrücken, das diese Entdeckung auslöste.
Ganz allmählich kommen wieder Szenen in Erinnerung: die Unterbringung in einem kleinen Apartment auf der Dachterrasse eines Hause am Campo de‘ Fiori, ein Wirt, der nur bar kassierte und dicke Bündel von Geldscheinen – italienische Lire – aus der Tasche zog, die Hitze, über die die Römer fast mehr klagten als die Touristen – es war der heißeste Sommer seit zwanzig Jahren – zwei benachbarte Kirchen der Konkurrenten und Kontrahenten Bernini und Borromini, der traumatische Aufstieg auf das Dach der Peterskirche, durch eine immer enger werdende Spirale, ein abendliches Konzert im Garten der Villa Giulia, mit den Anfeuerungsrufen der italienischen Fußballanhänger durch die geöffneten Fenster der Häuser der Umgebung als Hintergrundgeräusch, das nicht sehr prickelnde WM-Endspiel (mit italienischer Beteiligung) auf dem Campo de‘ Fiori, die enttäuschende Besichtigung des Tempietto von Bramante, dem Prototyp aller Renaissancearchitektur, auf dem Gianicolo, eine Zugfahrt mit Hindernissen nach Pompeji, ein fetter buddhistischer Mönch, gesehen in der Nähe der Engelsburg, mit Sandalen und hypermoderner Filmkamera, begleitet von einem Diener, der einen Sonnenschirm über ihm hält.
Das alles kommt mir allmählich wieder in den Sinn. Mangels Reisenotizen muss jetzt erst mal ein neuer Reiseführer her. In dem finde ich gleich am ersten Tag ein paar nackte Daten, die mir neu waren:
– Italien wurde nach dem Krieg durch Volksabstimmung Republik
– Der Katholizismus als Staatsreligion wurde durch ein zweites Konkordat zwischen Kirche und Staat abgeschafft – aber erst 1984
– Die römische Universität, La Sapienza, 1300 vom Papst gegründet, ist die größte Europas
– Obwohl Lazio der ältere Verein ist, gilt er eher als Vorstadtclub, während La Roma als der eigentliche römische Verein gilt
Was ich schon mal wusste, aber jetzt nicht mehr wusste, ist, dass der Vatikan nicht zu den sieben Hügeln Roms gehört. Wahrscheinlich lag er zu weit außerhalb, und die Päpste residierten ja ohnehin erst im Lateran. Die sieben Hügel sind: Palatin, Kapitol, Aventin, Celio, Esquilin, Viminal, Quirinal. Davon sagt mir Viminal am wenigsten. Der Palatin ist die Keimzelle Roms. Er war das Wohnviertel von berühmten Römern wie Cicero, Crassus und Augustus und war seit Tiberius Kaiserresidenz. Der Name wurde zum Synonym für Kaiserresidenz: palatium. Das Wort haben wir im Deutschen gleich dreimal entlehnt: Pfalz, Palast und Palais. Ganz abgesehen von Pfalzel. Mit Diminutiv.
In einer Biographie Michelangelos, die ich in den Tagen vor der Abfahrt lese, wird die Aufstellung seiner Pietà im Petersdom kritisiert. Sie stand ursprünglich niedriger und war nicht von allen Seiten ausgeleuchtet. Ursprünglich stand sie in Alt St. Peter in der Kapelle der Könige von Frankreich. Dort fiel ein steil von oben kommender Lichtstrahl auf Marias Stirn. Dieser Lichtstrahl war Teil von Michelangelos Konzept, denn er suggerierte einen dünnen, transparenten Schleier. Das wurde durch eine Linie bewirkt, die in Marias Stirn eingeritzt ist!
Die Pietà ist das einzige von Michelangelo firmierte Werk. In einer Schärpe, die quer über die Brust der Madonna verläuft, steht: MICHEL.A[N]GELVS BONAROTVS FLORENT[INVS] FACIEBA[T]. Laut Vasari besteht der Grund für die Signatur darin, dass Michelangelo eines Tages hörte, wie eine Gruppe von Besuchern aus der Lombardei die Statue einem Künstler aus Mailand zuschrieben. Es kann aber auch sein, dass er einfach zufrieden war mit dem Ergebnis. Das konnte er auch sein. Er war gerade mal 25. Und hatte schon ein Meisterwerk geschaffen.
Seine nächste Pietà schuf Michelangelo 50 Jahre später, für sein eigenes Grabmal. Er haute nicht zwei oder drei, sondern gleich vier Figuren aus einem Block. Das Werk ist eher eine Kreuzabnahme als eine Pietà. Nachdem er mehr als ein Jahr an der Statue gearbeitet hatte und sie fast fertig war, schlug er eines Tages in echtem Furor mit dem Hammer auf sie ein. Was ihn dazu bewogen hat, ist nicht klar. Vielleicht waren seine Maßstäbe so hoch geworden, dass selbst er sie nicht erfüllen konnte. Es wird einem ganz anders, wenn man das liest. Allerdings zerstörte er die Statue nicht ganz, sondern schlug nur einzelne Teile ab. Er übergab sie dann seinem Diener.
Der Biographie ist es die Bewegung, das Transitorische, das als übergreifende Charakteristik Michelangelos Werk ausmacht. Sowohl die Skulptur als auch die Malerei und die Architektur. In der Architektur kombinierte er bei dem Grundriss von San Giovanni dei Fiorentini ein griechisches Kreuz mit einem Andreaskreuz. Damit zieht er den Blickpunkt des Betrachters ein: Wenn man sich um 45° weiter bewegt, wird das griechische Kreuz zum Andreaskreuz und das Andreaskreuz zum griechischen Kreuz. Es kommt Bewegung ins Spiel. Bei der Skulptur müsste dann das gelten, was Goethe für den Laokoon postuliert: Wenn man hinsieht und dann die Augen schließt und dann wieder hinsieht, glaubt man, dass sich etwas verändert hat. Bei der Pietà des Petersdoms, sagt man, habe man dann das Gefühl, der Körper Jesu müsse Maria jeden Augenblick entgleiten.
Am Flughafen in Köln beschäftigen uns erst einmal banalere Dinge. Ich werde angesichts eines Duty-Free-Shops herausfordert: Ich hätte behauptet, innerhalb der EU lohne sich das Einkaufen nicht mehr. Das stimme nicht. Ich kann mich nicht einmal erinnern, das gesagt zu haben, aber wenn, dann bestimmt nicht so apodiktisch. Dazu weiß ich zu gut, dass ich davon nichts verstehe.
Im Duty-Free-Shop stellt eine Käuferin an der Kasse eine lange, komplizierte Frage zu einem Kosmetikum. Ob es das von der Firma Soundso auch als Pulver geben, so was. Der Mann hinter der Theke gibt an seine Kollegin weiter und übernimmt stattdessen das Kassieren. Mit den Worten: „Ich bin da eher für Wein und Whisky zuständig.“
Im Bus zum Flugzeug spricht eine italienische Frau von ihrem Besuch bei ihrer Tochter in Köln. Wo sie den zukünftigen Schwiegersohn kennen gelernt hat. Er sei freundlich und gebildet – er ist Anthropologe an der Kölner Uni – und verstehe sich bestens mit ihrer Tochter. Perfekt sei er aber keineswegs. Er sei Deutscher und Vegetarier. Nobody is perfect.
In Rom ist es bewölkt, aber trocken und nicht so kalt wie in Deutschland. Wir fahren zu völlig überhöhten Preisen – 16 € per capita – mit dem überfüllten Leonardo-Express nach Termini. Auf dem Rückweg nehmen wir den Bus: 4 €.
Von Termini geht es mit der Metro weiter nach Bologna, der dem Hotel am nächsten gelegenen Station, und von dort über eine breite, aber heute, Sonntag, sehr ruhige Straße zu Fuß zum Hotel. Am Straßenrand Palmen und sehr hohe Pinien mit weit gefächerten Kronen und Orangenbäume mit dicken Früchten, jetzt, im Februar! Ob die essbar sind?
Wir kommen an einer sehr schönen Villa vorbei und an Gebäuden, die sehr repräsentativ aussehen, aber Kasernen sind.
Das Hotel befindet sich gerade außerhalb der alten Stadtmauern, nicht gerade im Zentrum der Altstadt, aber in passabler Entfernung zu ihr. Das Hotel ist für den niedrigen Preis völlig in Ordnung, aber es wird gerade renoviert. Das merkt man heute nur am Geruch nach Farbe.
Wir machen uns gleich wieder auf, Richtung Innenstadt, diesmal mit dem Bus. Fahrkarten gibt es in der Bar nebenan, für 1,50 €. Das ist billiger als in Trier. Diesmal geht es mit dem Bus in die Innenstadt. Der fährt gleich vor dem Hotel ab, von der Via Nomentana, einer vielbefahrenen, breiten Straße, die schnurstracks aufs Kapitol zuführt. Im letzten Moment schaffen wir es, doch noch aus dem Bus auszusteigen, der uns in die falsche Richtung gebracht hat. Außerdem haben wir die falsche Linie erwischt, von den beiden, die in die Stadt fahren. Diese bringt uns wieder nach Termini. Als wir ankommen, dämmert es, und der angestrahlte Bahnhof präsentiert sich besser als vorher. Man sieht die Makel nicht so deutlich. Im Hellen sieht er doch etwas heruntergekommen aus. Ich hatte in Erinnerung, dass der Bau irgendwie Architekturgeschichte geschrieben hätte, aber vielleicht vertue ich mich da. Jedenfalls muss die Fassade, kurz nach dem Krieg gebaut, damals sensationell modern ausgesehen haben.
Über die Via Cavour geht es zu Fuß ins Zentrum. Unterwegs bekommen wir in einer einfachen Imbissbude ein paar Kleinigkeiten. Auf einem Kalender, der gleich vor uns an der Wand hängt, steht: „Dàmose da fa, semo romani“, wohl römischer Dialekt, unter dem Bild des Polen-Papstes. Die Bedeutung kann man höchstens erahnen.
Dann geht es weiter Richtung Zentrum, und nach einer Abbiegung, taucht das Kolosseum auf, schwach erleuchtet, hundert Meter entfernt. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Bauzaun vorbei, gleich vor der Bailika des Maxentius. Hier entsteht die dritte Metro-Linie.
Das Kolosseum ist etwa zur Hälfte eingerüstet. Wie nötig die Renovierung ist, sieht man an den Teilen, wo kein Gerüst steht. Einzelne Steine haben sich gelöst und drohen, herunterzustürzen.
Das Gerüst verbirgt zum großen Teil die Schokoladenseite des Museums, aber am Rande kann man noch gerade die vier Stockwerke der Außenmauer erkennen. Das vierte, nachträglich von Titus draufgesetzt, unterscheidet sich von den drei anderen dadurch, dass es rechteckige Fenster hat, keine Bögen. In den drei unteren Stockwerken werden die Bögen von Halbsäulen getragen, mit unterschiedlichen Kapitellen in den drei Stockwerken: dorisch, ionisch, korinthisch.
Auf dem Rückweg treffen wir auf der langen, ruhigen, zu dieser Zeit fast verlassenen Straße zum Hotel von der Metrostation auf einen Menschenauflauf. Wie hören die Stimmen schon von weitem. Erst, als wie da sind, sehen wir, dass sie vor dem Eingang eines Lokals stehen, einem Lokal mit großem Wintergarten. Das ist total überfüllt. Ist es eher Wirtschaft oder eher Restaurant. Wahrscheinlich eine Art Bistro. Es werden eher Kleinigkeiten gegessen, soweit man das im Vorbeigehen sehen kann. Jedenfalls scheint es sich bei den Römern, vor allem bei den jungen, größter Beliebtheit zu erfreuen, wenn sie jetzt noch, spät am Sonntagabend, dafür Schlange stehen.
10. Februar (Montag)
Am Morgen übernimmt der Verkehr an der vielbefahrenen Kreuzung die Funktion des Weckers. Das wäre nicht so schlimm, wenn der Blick aus dem Fenster nicht so ernüchtern wäre: düster, verregnet, bewölkt, windig. Das erinnert daran, dass es in Rom tatsächlich mehr regnet als in London. Allerdings hat London mehr Regentage.
Das Wetter ist ein schlechtes Omen, und am Vormittag geht alles schief, was schief gehen kann. Am Mittag kommen wir frustriert und völlig durchnässt ins Hotel zurück, um uns aufzuwärmen und umzuziehen. In der Bar neben dem Hotel gibt es dann ein schmackhaftes, aber völlig überteuertes Essen, an dessen Ende uns dann auch noch ein Tagesticket für die Busse angedreht wird, das aber nur bis zum Abend, nicht, wie man uns gesagt hatte, bis zum nächsten Tag gilt.
Am Nachmittag sehen wir dann aber noch die Bocca della Verita, das Pantheon, die Fontana di Trevi, die Piazza di Spagna, die Piazza Navona. Trockenen Fußes. Und am Abend bekommen wir dann auch noch die Bustickets wieder umgetauscht.
An der Bocca della Verità muss man Schlange stehen. Meine Hoffnung, dass es zu dieser Zeit in Rom nicht so voll ist, war trügerisch. Ich hatte nicht bedacht, dass Rom jetzt auch Touristen aus Russland und China hat, und die machen, zusammen mit den Japanern, den Großteil aus. Auch viele Spanier sind da.
Die Bocca della Verità befindet sich vor Santa Maria in Cosmedin, in der Seitenwand der Vorhalle der Kirche, mit der sie aber nichts zu tun hat. Sie ist ein mittelalterlicher Lügendetektor, kein antiker. In der Antike war sie ein Schachtdeckel der Cloaca Maxima. Sie zeigt das Gesicht einer Flussgottheit. Man steckte die Hand in das Maul der Fratze, die in die Wand eingelassen ist, und wurde bestraft, wenn man gelogen hatte. Besonders, wenn man des Ehebruchs und des Meineids verdächtigt war, wurde man hierher geführt. Dabei wurde ein wenig nachgeholfen: Hinter der Wand vollstreckte ein Bewaffneter mit einem Schwert das Gottesurteil.
Auch heute steckt man seine Hand in die Fratze, aber die Strafe bleibt aus. Wenn man sein Photo gemacht hat, wird man von hier automatisch in die Kirche geleitet, ein richtiges Kleinod, das man ohne die Bocca della Verità vielleicht gar nicht zu sehen bekäme. Die Kirche stammt aus der Spätantike, erhielt aber ihr heutiges Aussehen im Frühmittelalter, als sie vom Papst der byzantinischen Gemeinde überlassen wurde. Die waren aus Konstantinopel vor den bilderfeindlichen Reformern geflohen. Sie hat einen schönen, mehrstöckigen Glockenturm, wie die Kirche aus Backstein, der mich an die in Ravenna erinnert.
Die Atmosphäre in der Kirche ist sehr schön: ruhig und andachtsvoll. Die Kirche wirkt schlicht, ist aber tatsächlich voller Kunsthandwerk, besonders der teppichartige kosmatische Fußboden.
Auf der anderen Seite des Platzes steht ein wunderschöner antiker Rundtempel. Er ist so gut erhalten, dass man sich fragt, ob er tatsächlich aus der Antike stammt. Tut er. Er wurde auf dieselbe Weise wie viele andere antike Bauten vor dem Abbruch bewahrt: Er wurde im Mittelalter zu einer Kirche umgebaut. Wie man eine Kirche in einen antiken Tempel bekommt, ist mir allerdings rätselhaft.
Genauso verhält es sich mit dem Pantheon. Das war vermutlich „allen Göttern“, wie der Name sagt, geweiht, und wurde zu einer Kirche, in der Maria und alle Märtyrer verehrt wurden. Der Feiertag ist der 1. November: Allerheiligen!
Das Pantheon gilt als das besterhaltene Bauwerk der Antike. Name und Zeitangabe über dem Eingang sind irreführend. Sie stammen aus dem alten Pantheon, das von Agrippa. Das wurde zerstört und an dessen Stelle entstand das jetzige Pantheon.
An den Außenseiten kann man sehen, dass das Straßenniveau früher tiefer war. Ursprünglich führte eine Treppe zur Vorhalle. Der Eindruck muss ganz anders gewesen sein.
In der Renaissance nutzte man das Pantheon als Steinbruch, genauer gesagt als Bronzebruch. Die Bronzeverkleidung aus der Vorhalle wurde entfernt du für die XX im Petersdom verwendet. Das wurde veranlasst von Quod non fecerunt barbari, fecerunt – barberini
Durch die große Vorhalle betritt man den Innenraum. Der ist mit der heutigen Ausstattung nicht gerade schön, aber der durch das offene Loch im Dach einfallende Sonnenstrahl ist einfach – himmlisch! Man fragt sich, was mit dem Regenwasser passiert, wenn es von oben in den Innenraum kommt.
Die Besonderheit des Pantheons ist natürlich die Kuppel. Ja, die Römer konnten Kuppeln bauen. Dieses Wissen ging dann verloren. Es dauerte, wenn ich mich richtig erinnere, bis zu Brunelleschis Kuppel in Florenz, bis wieder eine Kuppel entstand, mehr als tausend Jahre! Die Kuppel des Pantheons wirkt allerdings flacher als die Brunellischis. Das liegt daran, dass sie nicht erhöht auf einer Laterne aufbaut. Die Kuppel ist zweischalig, innen eine Halbkugel, außen eine Kalotte. Und sie stützt sich nur auf die Wände – ohne Säulen. Sie ist aus opus caementicium gemacht, dem antiken Beton!
Die Wände sind so dick, dass man in die Nischen Altäre und Grabmäler eingelassen hat. Hier sind Raffael und Vittorio Emmanuele und Umberto I bestattet.
Im Pantheon ist es genauso voll wie davor. In der Kirche, der man kaum anmerkt, dass es eine Kirche ist, mahnt ein Aufseher in regelmäßigen Intervallen „Silenzio“, mit unmittelbarer Wirkung, die aber nach einer Minute wieder verpufft ist.
Vor dem Pantheon findet eine lautstarke Demonstration steht. Es scheint um Abtreibung oder um Flüchtlinge zu gehen. Die Parolen, die intoniert werden, sind zu unklar, die Sprüche auf den Bannern zu vage, um das feststellen zu können.
Noch im Hellen kommen wir zur Fontana di Trevi (XVIII). Woher wohl der Name kommt? Die von den Touristen nach genau festgelegten Regeln in den Brunnen geworfenen Münzen gehen, wenn sie groß genug sind, an die Stadt Rom, wenn nicht, an eine karitative Organisation. Könnte man auch umgekehrt machen. Zumal die Stadt Rom uns am Ende, mit der Hotelrechnung, noch eine Kurtaxe aufbrummt: zwei Euro pro Person und Tag. Gegenleistung: keine.
Hier ist noch mehr Betrieb als am Pantheon. Der barocke Brunnen mit Neptun auf einem von Pferden gezogenen Wagen, umgeben von Muscheln und Tritonen und den vielen Felsen, über die das Wasser läuft, ist aber wirklich sehenswert. Im Unterschied zu den anderen Brunnen lehnt er sich an die Fassade des dahinter liegenden Platzes an, dem Palast der Herzöge von Poli. Wie die Herzöge wohl gestaunt haben, als die Front ihres Palastes plötzlich nicht mehr zu sehen war.
Die Fontana di Trevi sehen wir noch bei Tageslicht. An der Spanischen Treppe dämmert es bereits. Die müsste eigentlich Französische Treppe heißen. Sie wurden von den Franzosen geplant als Verbindung zwischen dem Platz und der oberhalb des Platzes stehenden französischen Nationalkirche Santa Maria die Monti. Vor der Kirche sollte ein Denkmal von Ludwig XIV. stehen. Das passte dem Papst aber nicht, und die Pläne wurden auf Eis gelegt. Erst später wurden sie wieder ausgegraben. Und vor der Kirche steht jetzt ein Obelisk, mit einem Kreuz oben drauf. Der Name Spanische Treppe (XVIII) resultiert aus der nahe gelegenen spanischen Botschaft. Unten, auf dem Platz vor der Treppe, steht der Barcaccia-Brunnen (XVII), leider auch eingerüstet. Man hat aber eine Lücke in der Umzäunung gelassen, so dass man das Boot sehen kann. Der Brunnen nimmt Bezug auf eine legendäre Überschwemmung, bei der das Boot hier liegen geblieben sein soll, als das Wasser wieder zurückging. Das hat einen wahren historischen Kern: Es gab in Rom große Überschwemmungen. In den nächsten Tagen sehe ich immer wieder Marken an Gebäuden, die den Stand des Hochwassers anzeigen, genauso wie an der Mosel.
Als wir am Ende zur Piazza Navona kommen, ist es dunkel. Die langgestreckte Form des Platzes geht auf das Stadion Domitians zurück, das hier lag. Die Unterbauten sind an Südseite noch sichtbar. Hier wurden sportliche Wettbewerbe abgehalten, aber es gab auch Garküchen und Lasterhöhlen. Später verfiel der Platz, blieb aber Vergügungsviertel. In den Sommermonaten wurde der Platz überflutet, um Wasserspiele abzuhalten. Dann gab es, anlässlich des Heiligen Jahres 1650 umfangreiche Umbauarbeiten: die Erweiterung des Palazzo Pamphilj, den Bau von Sant’Agnese, den Bau der Brunnenanlage.
Der Brunnen, die Fontana di fiumi, ist ein Meisterwerk Berninis: vier Kontinente (Afrika, Europa, Amerika, Asien) sind durch vier Flüsse vertreten (Nil, Donau, Rio de la Plata, Ganges). Der Nil verhüllt die Augen. Das wird verstanden als Hinweis darauf, dass die Quellen des Nils noch nicht bekannt waren. Die Römer deuten es anders: Der Nil verdeckt die Augen, damit er St. Agnese, diesen schrecklichen Bau, nicht zu sehen braucht, das Werk von Berninis Kontrahenten Borromini.
An den vier Felsenecken sieht man Löwe, Pferd, Drachen, Schlange, Palme usw. Sie gruppieren sich um einen Obelisken herum, der christlich umgedeutet wurde: oben steht eine Taube mit Ölzweig, dem Wappen der Pamphilij.
Hier wird photographiert auf Teufel komm raus. Ständig wird man gebeten, für andere Touristen Photos zu machen. Die Japaner sind dabei führend und haben auch Kameras, die gut genug sind, um in der Dunkelheit gute Photos zu machen. Das kann man von unseren nicht sage.
Adonays sieht, was ich nicht sehe, und entdeckt im Laufe der Tage die Orangenbäume am Straßenrand, Konfetti auf dem Bürgersteig, Plüschtiere in einem Geschäft an der Ecke zur Piazza Navona, ein modernes Mosaik in unserer Metrostation, einen Straßenhändler, der eine Altkleiderbox für Schuhe als Versteck für seine illegale Ware benutzt. Sie bemerkt auch, dass oróscopo ohne <h> geschrieben wird, genauso wie ora. Sie bemerkt auch, dass die Italiener besser gekleidet sind als die Deutschen und mehr Wert auf ihr Äußeres legen. Auch die Männer? Ja, auch die. Auch der da, auf der anderen Seite im Bus? Nein, der nicht, das ist bestimmt ein Deutscher.
Am Abend im Hotel führt uns ein Wohltätigkeitsprogramm auf Televisión Española den Niedergang des spanischen staatlichen Fernsehens vor Augen.
11. Februar (Dienstag)
Warum heißt Rom eigentlich Rom? Der Name ist mit Rheuma verwandt, dem griechischen Wort für ‚Strom‘. Wo Strom ist, da fließt was, und wo Rom ist, da fließt auch was, nämlich der Tiber. Und warum heißt das Kolosseum eigentlich Kolosseum? Darauf gibt es keine verbindliche Antwort, aber vielleicht bezieht sich der Name auf eine Kolossalstatue Neros, die sich hier befand. Der Ort spricht jedenfalls dafür, denn da, wo später das Kolosseum entstand, befand sich ein künstlicher See, Teil von Neros Domus Aurea. Das Kolosseum, offiziell Amphiteatrum Flavium, wurde von Vespasian als Entschädigung an das Volk für die neronische Tyrannei errichtet. Er wollte sich mit panem et circenses Freunde machen. Nicht weit vom Kolosseum entfernt befindet sich die Piazza Venezia, benannt nach dem Palazzo Venezia, errichtet von Pietro Barbo, dem aus Venedig stammenden Kardinal und späteren Papst Paul II. Der hatte eine Vorliebe für Pferderennen ohne Reiter. Die Pferde wurden an der Piazza del Popolo losgelassen und liefen dann auf das Ziel an der Piazza Venezia zu, über eine Straße, die noch heute Via del Corso heißt. Ein ebenso bekannter Platz in Rom ist die Piazza Navona. Noch heute kann man an ihrer Form, einer länglichen Ellipse, ihre ursprüngliche Bestimmung erkennen. Sie war das Stadion Domitians, ein Ort der Spiele, der Wettkämpfe. Die Reste der Bebauung kann man heute noch unter dem Platz besichtigen. Der Name Navona wird von griechisch agon, ‚Wettkampf‘, abgeleitet und hat sich über agone > nagone > navona entwickelt. Unter den Hügeln Roms, die nicht zu den sieben Hügeln Roms gehören (aber oft besser als solche zu erkennen sind), befinden sich der Vatikan, der Gianicolo und der Testaccio. Der Testaccio ist kein natürlicher Hügel, sondern entstand durch das Anhäufen von zerbrochenen antiken Amphoren, vor allem Amphoren, die mit Öl gefüllt waren und deshalb nicht weiterverwendet werden konnten. Man schätzt die Zahl der Amphoren, die den Testaccio bildeten, auf über 20 Millionen! Die Amphoren wurden, wenn sie auf der Schutthalde landeten, zerbrochen, und das Wort testae, ‚Scherben‘, gab dem Hügel seinen Namen. Aus dem gleichen Wort rekrutierte das Italienische (wie das Französische) sein Wort für Kopf, testa, zunächst ein umgangssprachliches Wort (vgl. deutsch Birne). Dagegen blieb das Spanische mit cabeza dem klassischen lateinischen Wort, caput, (einigermaßen) treu.
Das Frühstück im Hotel ist keine Delikatesse, aber ganz passabel. Es gibt sogar, entgegen der italienischen Frühstückstradition, Schinken und Käse. Und leckeres Brot und eine gute Auswahl an süßen Sachen. Warum es so viele negative Kommentare im Internet gibt, ist schwer zu verstehen.
Der Fahrstuhl im Hotel ist sehr italienisch: klein und klapprig. Aber man kann auch ganz gut die Treppe benutzen. Überall stehen Leute mit gewichtigen Gesichtern und Clipboards herum und geben Anweisungen. Es wird renoviert. Auf den Böden liegen Tücher, die wie Bettlaken aussehen. Über Tag wird gehämmert und gebohrt, aber das bekommen wir nur am Rande mit. Die Arbeiter und die Angestellten sind nicht sehr freundlich, aber höflich, vor allem, wenn man sie auf Italienisch anspricht. Man benutzt einen Notausgang, denn vorne an der Front wird im großen Stile renoviert. All das hat aber keine großen Auswirkungen.
Heute geht es zum Petersdom. Es ist bewölkt, und das Pflaster ist nass, aber es regnet wenigstens nicht.
Zum ersten Mal müssen wir in der Metro umsteigen, an dem einzigen Bahnhof, Stazione Termini, an dem beide Linien aufeinandertreffen. Die rote Linie bringt uns auf die andere Tiberseite.
Der Petersdom ist, wie andere Papstbasiliken, gewestet. Er wurde gebaut, bevor die Ostausrichtung, als Mittel zur Bekämpfung der heidnischen Sonnenverehrung, zur Norm wurde. Das gilt natürlich nicht für den modernen Petersdom, sondern für den Vorgängerbau, von Konstantin errichtet. Der wurde irgendwann einfach abgerissen, weil man etwas Repräsentatives wollte. Der Neubau wurde 1506, unter dem bauwütigen Julius II., begonnen, und zog sich lange hin. Kein Wunder, bei der Größe (11.500 Sitzplätze oder 90.000 Stehplätze) und der Ausstattung. Beteiligt waren u.a. Bramante, Rafael, Sangallo, Michelangelo, Maderno, Bernini. Sangallos Holzmodell für seinen Neubau, der dann nicht zur Ausführung kam, war die teuerste Miniatur aller Zeiten. Allein daran wurde sieben Jahre gearbeitet.
Zuerst kommt man zu Berninis Platz mit den Kolonnaden. Typisch barock: kein Kreis, sondern eine Ellipse. In der Mitte der berühmte Obelisk, bei dessen Errichtung ein Arbeiter entgegen der päpstlichen Anordnung sprach, weil ein Seil zu reißen drohte, und daneben die beiden Brunnenanlagen mit riesigen Granitschalen. Neben denen, genau an den Brennpunkten der Ellipse, ist ein Kreis in den Boden eingelassen. Von dort aus sieht man die Viererreihe der Kolonnaden als eine einheitliche Reihe. Der Platz ist außerdem durch Steinstreifen in Sektoren eingeteilt. Die sind heute eine große Hilfe bei der Organisation von Großveranstaltungen, aber das ist wohl eher ein unbeabsichtigter Nebeneffekt.
Wir haben Glück. Heute gibt es keine langen Schlangen. Man wird aber durchleuchtet. Die sommerliche Kleiderkontrolle entfällt. Bei diesem Wetter kommt keiner in Shorts oder mit nackten Schultern.
An der Fassade steht der Name Pauls V. Unter ihm wurde die Kirche selbst, noch ohne den Vorplatz, vollendet, nachdem die lange Diskussion über die Form der Kirche zugunsten des lateinischen Kreuzes ausgegangen war. Das hatte rein praktische Gründe. Es mussten viele Gläubige reinpassen. Der ursprüngliche Entwurf, später von Michelangelo wieder aufgenommen, sah ein griechisches Kreuz vor. Bei der ganzen Planung muss man daran denken, dass die Päpste alt waren, als sie ins Amt kamen und auf Schnelligkeit drängten, aber meistens starben, bevor ihre Pläne ausgeführt wurden. Der Nachfolger hatte dann oft neue Pläne. Wäre interessant, zu wissen, wie viele Päpste Michelangelo in seinem langen Leben kommen jund gehen sah
Die meisten drängen nach der Kontrolle sofort in die Kirche. Aber es lohnt sich, erst einmal in der Vorhalle stehen zu bleiben. Auch an der kann man die Ausmaße des Baus erahnen.
Im Zentrum befindet sich eine Tür aus dem alten Petersdom. Wenn man dort steht, kann man die beiden Reiterstatuen an den äußeren Enden der Vorhalle kaum erkennen. So breit ist sie. An der einen Seite ein antikes Reiterstandbild, an der anderen ein mittelalterliches: Konstantin und Karl der Große.
Über der Mitteltür ein Mosaik von Giotto, auch aus dem alten Petersdom. Es zeigt die Navicella, das schwankende Boot auf dem See Genezareth mit den ängstlichen Aposteln.
Die rechte Pforte ist die Heilige Pforte, zugemauert. Sie wird nur im Heiligen Jahr, d.h. alle 25 Jahre, geöffnet.
Der Innenraum selbst hat viel Pracht, aber wenig Atmosphäre. Sie ist zwar die wichtigste, aber nicht die schönste Kirche der Christenheit. Und auch nicht mehr die größte, nachdem man irgendwo in Afrika ein größenwahnsinniger Herrscher einen größeren Bau geschaffen hat. Dennoch demonstriert man Größe. Im Zentrum des Mittelschiffs sind die Punkte in den Boden eingelassen, wo die größten Kirchen der Welt enden würden, wenn man sie hier hinein stellte. Sevilla und Köln gehören zu den größten, aber eine amerikanische Kirche und St. Paul’s sind noch größer.
Wenn man an diesen Punkten entlangeht, kommt man zum Papstaltar mit Berninis Bronzebaldachin unter der Vierung. Vor dem Bronzealtar ein Geländer, über das man in die Gruft mit dem Petrusgrab hinabsehen kann.
Der Bronzebaldachin wurde mit dem Bronze aus dem Pantheon gebaut und trägt das Wappen der Barbaren, die dafür verantwortlich waren, der Barberini.
Darüber sieht man in Michelangelos Kuppel, vielleicht der schönste Augenblick der Besichtigung. Die Kuppel ist zweischalig, wie ich aus der Besichtigung vor zwanzig Jahren weiß, einer klaustrophobischen Erfahrung.
Die Kuppel kommt außen durch den langgezogenen Bau nicht so zur Wirkung, wie Michelangelo sich das vermutlich vorgestellt hatte.
Über dem ersten Stock verläuft durch die ganze Kirche ein Spruchband mit riesigen Lettern, mit dem Zitat der Berufung Petrus‘, auf Griechisch und auf Latein.
Die Kuppel wird von gewaltigen Pfeilern getragen. Es heißt, dass eine in einen jeden Pfeiler eine ganze Kirche Borrominis reinpassen würde.
In den Nischen stehen riesige Figuren von Helena, Andreas, Longinus, Veronika, alle mit der Passion Christi verbunden.
Die Apsis ist abgesperrt. Man sieht nur von weitem die Cathedra Petri. Sie ist aber nicht antik, sondern karolingisch. Bernini hat sie so in Szene gesetzt, dass man den Eindruck hat, sie schwebe. Durch die Alabasterfenster fällt das Licht des Heiligen Geistes ein. Heute ist der Heilige Geist allerdings nicht in Bestform und erleuchtet uns nur schwach.
Am Ende sehen wir uns noch Michelangelos Pietà an, das Kunstwerk, das die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Leider ist sie hinter Glas, was die Sichtbarkeit und die Wirkung noch weiter beeinträchtigt.
Vom Petersdom geht zu dem zweiten römischen Muss, dem Kolosseum. Hier muss man lange Schlange stehen. Das Kolosseum gilt zwar als eins der besterhaltenen antiken Baudenkmäler, aber man braucht schon einige Phantasie, um es sich als fertiges Bauwerk vorzustellen. Das wird an den Bildern deutlich, die versuchen, das antike Aussehen zu rekonstruieren. Ich finde es in Nizza einfacher, sich vorzustellen, dass man als Zuschauer bei den Kämpfen ist, vor allem, weil die Sitzflächen viel besser erhalten sind. Man denkt bei Amphitheater meist an Gladiatorenkämpfe, aber es gab auch Wettkämpfe, Zirkus, Festspiele, Theater.
Man macht eine Runde unten und eine oben und hat immerhin sehr verschiedene Ansichten. Man sieht in den nur teils durch Bretterböden abgedeckten Untergrund. Dort waren Übungsräume, Tierkäfige, Ankleideräume, technische Vorrichtungen usw. Es waren entwickelte technische Vorrichtungen, vor allem aber auch viel Menschenkraft nötig, um die Tiere oder die Kämpfer aus dem Untergrund auf die Bühne zu hieven.
Ganz unscheinbar sieht aus, was in den Vitrinen ausgestellt ist, aber es entpuppt sich als hochinteressant: Oliven, Feigen, Datteln, Pinienkerne, Kirschen, Pflaumen, Schweineknochen gefunden und Zahnstocher, mit dem man Muscheln aß.
In das Kolosseum passten 50,000 Zuschauer: Staatsbeamte, Priester, Kaiserhof im 1. Rang, Patrizier im 2. Rang, oben das gewöhnliche Volk. Es wurde mit hunderttägigen Festspielen eröffnet. In Rom wurde geklotzt, nicht geklettert.
Nach der Abschaffung der Spiele wurde das Kolosseum zum Steinbruch und nachträglich christlich umgedeutet, als Ort der christlichen Märtyrer, die von den Römern in den Spielen geopfert wurden. Das dürfte ein Fall von Geschichtsklitterung sein.
Da wir ohnehin in der Nähe sind, gehen wir noch nach St. Pietro in Vincoli, um die Moses-Statue Michelangelos zu sehen. Das mit der Nähe sagt sich leicht. Die Kirche, die wir in Verdacht hatten, stellt sich als die falsche heraus. Wir suchen eine ganze Zeit, es ist windig, der Stadtplan wird aus der Hand geblasen, und wir müssen eine steile Straße rauf, wobei es immer kälter wird. Wir befinden uns, obwohl in Fußentfernung vom Kolosseum, in einem richtigen römischen Wohnviertel. Es ist ganz ruhig um diese Zeit, am frühen Nachmittag. Touristen verlieren sich hierher ohnehin nicht. Schließlich kommen wir von hinten an die Kirche heran und merken, was für einen Umweg wir genommen haben. Außerdem ist die Kirche noch geschlossen. Nach alter mediterraner Tradition macht man eine Mittagpause. Bis drei Uhr. Es gibt Bänke, aber es ist kalt, und es gibt kein Café weit und breit.
Allmählich kommen immer mehr Besucher, und wir sind eine ganze Menge, als die Kirche öffnet. Der Name San Pietro in Vincoli bezieht sich auf die Fesseln, die hier aufbewahrt werden, eiserne Ketten, mit denen der Tradition zufolge Petrus gefangen genommen wurde. Sie sind vor dem Altar, am Eingang zur Krypta ausgestellt.
Anziehungspunkt Nummer Eins ist aber Michelangelos Moses, eine gewaltige Statue, die Teil eines riesigen Grabmonuments für Julius II. werden sollte. Aus dem ursprünglichen Plan wurde durch einen Sinneswandel des Papstes erst nichts, und nach seinem Tod wurde der Plan nicht weiter verfolgt. Jetzt ist der Moses „nur“ von vier Statuen umstellt, die aus der Werkstatt Michelangelos stammen.
Sofort fallen die Hörner am Kopf Moses‘ auf. Die sind ein Resultat eines Übersetzungsfehlers. Im hebräischen Original war wohl von Strahlen die Rede, aber das Wort wurde mit dem für Hörner verwechselt. Es passt aber ganz gut, denn die Besonderheit von Michelangelos Statue ist der Moment, der dargestellt wird. Moses kommt mit den Gesetzestafeln in der Hand vom Berg Sinai hinunter und sieht, wie das Volk das Goldene Kalb umtanzt. Sein Gesicht drückt Zorn, Entsetzen, Aggressivität aus. Dazu passen die Hörner ganz gut.
Am Abend verlieren wir uns in den Straßen Roms und haben Schwierigkeiten, den richtigen Bus zum Hotel zu finden. Es gibt zwar viele Busse, aber keine direkte Verbindung von diesem westlicheren Teil der Stadt in den östlichen, wo sich unser Hotel befindet. Neben Metro und Bussen gibt es auch Trolleybusse und eine Straßenbahn. Aber beide scheinen in anderen Vierteln zu verkehren. Jedenfalls ist der öffentliche Verkehr gar nicht schlecht. Schreckliche Staus haben wir in diesen Tagen nicht gesehen. Und die Preise sind niedrig.
12. Februar (Mittwoch)
Die Katakomben an der Via Appia liegen für einen Kurzbesuch ein bisschen zu weit außerhalb, aber es gibt eine Alternative gleich in der Nähe des Hotels. Erst glauben wir, es wären zwei Alternativen, aber der ganze Komplex ist, wie man uns im Hotel versichert, eine Sache: Sant’Agnese, Santa Costanza Mausoleum, Katakomben.
Es sind wirklich nur ein paar Minuten zu Fuß. Es ist früher Vormittag und an der Kreuzung herrscht mächtig Verkehr. Vor allem eine lange Reihe von Motorrädern, alle gleich, alle in Schwarz gekleidet, so dass wir erst glauben, es handele sich um eine uniformierte Gruppe. Es sind aber Individuen, freiwillig uniformiert.
Der ganze Komplex ist sehr schön gelegen, um einen Garten herum gruppiert. Zuerst kommt man einen langen Gang hinunter, an dessen Seiten kleinere Fundstücke ausgestellt sind, allerdings ohne Beschreibung. Man weiß nicht einmal, welchem Ort und welcher Zeit sie entstammen.
Der Eingang zu den Katakomben ist geschlossen. Also sehen wir uns zunächst die Kirche an, Sant’Agnese, eine frühmittelalterliche Kirche mit einem großen Apsismosaik, das an die in Sizilien erinnert. Die Vorgängerkirche wurde von Constanza, einer Tochter Konstantins, gebaut, und die ließ gleich dazu ihr eigenes Mausoleum bauen ließ. Daher der Doppelname.
Jetzt ist die Tür zu den Katakomben geöffnet, aber die Besichtigung beginnt erst in einer halben Stunde. Man hofft offensichtlich, dass noch mehr Besucher kommen. Die Erwartung sollte sich nicht erfüllen. Es wird aber schon einmal kräftig abkassiert. Bis zum Beginn der Führung gehen wir noch in das Mausoleum.
Das ist ein Rundbau, ganz anders als die Kirche, auf den ersten Blick etwas grau aussehend. Im Zentrum steht der Porphyrsarg der Constanzas, eine Nachbildung. Der steht in der Mitte eines von Säulen gebildeten Kreises, und außerhalb dieser Säulenumfassung zieht sich einmal ganz um den Raum ein Deckenmosaik, und das ist das Highlight des Mausoleums. Dargestellt sind Vögel, Putten, Wein, lauter heidnische Motive, die später christlich umgedeutet wurden.
Man könnte sich das noch lange ansehen, aber jetzt beginnt die Führung. Die sollte sich als der Höhepunkt der Romreise erweisen.
Man wird durch unendlich lange, schmale unterirdische Gänge geführt, ein Labyrinth. Das allein lohnt schon die Besichtigung.
Wir können zwischen Italienisch und Englisch wählen und entscheiden uns für Italienisch, eine gute Wahl. Die Führerin hat eine gute Diktion, und man versteht jedes Wort, jede Silbe.
Gleich im Anfang wird klargestellt, dass die Katakomben kein Zufluchtsort für verfolgte Christen waren. Das ist ein Mythos. Sie waren einfach Grabstätten. Der Grund dafür, dass sie unterirdisch sind, ist ganz einfach: Geld. Die meisten Christen gehörten nicht zu den wohlhabenden Römern und hätten sich große Grundstücke nicht leisten können. Hier unterirdisch konnte man außerdem immer tiefer in den Boden gehen. Ohne Zusatzkosten. Als Resultat wurden hier 30,000 Grabstätten geschaffen, einige davon für mehr als einen Toten.
Die Toten wurden in einfache Leinentücher eingeschlagen und dann in die Schächte entlang der Gänge gelegt. Die wurden mit gestampfter Erde verschlossen. Davor gibt es kleine Einbuchtungen. Die waren für die Öllampen bestimmt. Davon sind hier Tausende gefunden worden.
Einige Gräber wurden mit Marmorplatten verschlossen, und besonders Wohlhabende hatten so etwas wie eine Gruft, genauer gesagt eine abgetrennte Kammer, in die man an drei Seiten Tote bestatten konnte. Hier hingen die Lampen als Zeichen der besonderen Distinktion, von der Decke herab.
Besonders interessant sind die Inschriften, auf kleinen Stein- oder Marmortafeln. Die Inschriften werden für uns ausbuchstabiert. Alleine käme man nicht auf die Lösung. Es werden Name und das (ungefähre) Alter angegeben, wobei ausdrücklich betont wird, dass es sich um das ungefähre Alter handelt. Der christliche Bezug wird durch einen Fisch (ἰχθύς = ichthos, die Anfangsbuchstaben von Jesus – Christus – Gottes – Sohn – Erlöser), das Christogramm hergestellt, nie aber durch das Kreuz. Beim Christogramm ist das P manchmal falsch herum. Man sieht, dass man die Bedeutung der griechischen Buchstaben nicht mehr kannte.
Die Seele wird immer als Frau dargestellt, immer mit Kopfbedeckung, und immer mit erhobenen Armen. Dies gibt vermutlich eine Vorstellung davon, wie die frühen Christen beteten. Das Bild der Seele steht meist nicht isoliert, sondern ist, zusammen mit einen Christuszeichen und den anderen Daten, Teil einer Äußerung: XY ist dann und dann verstorben, und seine Seele ist durch Christus gerettet worden.
Als wir aus dem Untergrund wieder ans Tageslicht kommen, scheint tatsächlich die Sonne! Es geht zum Bahnhof, da Adonays eine Freundin in Civitavecchia besuchen will. Die Fahrkarten haben wir nach einigem Hin und Her am Tag davor am Fahrkartenautomaten bekommen. Wir sind mehr als rechtzeitig da, haben aber unterschätzt, wie kompliziert die Sache ist. Erst ist das Abfahrgleis noch nicht angezeigt und wir warten mit Heerscharen anderer Passagiere vor einer hohen elektronischen Anzeigetafel in der Eingangshalle. Dann wird endlich das Gleis angezeigt. Es befindet sich am äußersten anderen Ende des Bahnhofs. Immer wieder neue Pfeile und Richtungsänderungen, immer wieder Treppen, Gänge, Laufbänder, und bald haben wir den Eindruck, dass wir es nicht schaffen. Als wir dann endlich ankommen, gehen die Türen zu, aber der Zug fährt noch nicht ab. Alles in Ordnung.
Bei ganz schönem Wetter mache ich einen Spaziergang durch das historische Zentrum, der mich überall und nirgends hinbringt. Oft komme ich zufällig irgendwo vorbei, z.B. am Parlament, oft finde ich nicht, was ich suche. Fragen ist gar nicht so einfach. Die meisten Passanten sind Touristen, und mehr als einmal können mir auch Römer nicht weiterhelfen. Am besten geht es meistens mit Polizisten oder Wächtern.
Immer wieder lande ich an der Piazza Navona, die auch wirklich mein erstes Ziel ist. Ich sehe mir die unterirdischen Ausgrabungen des Zirkus an, aber meine Vorstellungskraft reicht nicht.
Dann geht es Richtung Campo de‘ Fiori. Auf dem Weg komme ich an Santa Maria sopra Minerva vorbei. Vor der Kirche steht ein von Bernini entworfener Elefant, dem man einen Obelisk auf den Rücken gepackt hat. Was der Elefant bedeutet, ist unklar, und auch, warum er einen überproportional langen Rüssel hat. An einer Seite des Platzes steht das Generalhaus der Dominikaner. Dem kehrt der Elefant den Hintern zu. Das soll Bernini getan haben, weil die Dominikaner sich immer wieder in seine Umgestaltung der Kirche eingemischt haben.
Als ich den Campo de‘ Fiori endlich gefunden habe, habe ich Hunger, Durst und Rückenschmerzen. Abseits des Platzes, wo richtiger Nepp herrscht, bekomme ich einen Kaffee und ein riesiges Teilchen.
Interessant ist der Kontrast zwischen den beiden benachbarten Plätzen, Campo de‘ Fiori und Piazza Farnese. Der Kontrast könnte nicht größer sein. Campo de‘ Fiori hat schmale, unregelmäßige, höhe Häuser, eins anders als das andere. In der Mitte ein Markt, der sowohl Einheimische als auch Touristen anlockt. Zu allen Seiten kleine Restaurants und Cafès. Der Platz ist voll, voller Menschen, voller Dinge.
Die Piazza Farnese ist das Gegenteil: ruhig, elegant, symmetrisch, mit breiten Palästen zu drei Seiten und Brunnen im Zentrum, ein im Barock angelegten, nicht gewachsenen Platz. Hier verlieren sich zwei, drei elegant gekleidete Geschäftsleute.
Am Campo de‘ Fiori suche ich das alte Hotel, kann es aber nicht finden. Ich weiß auch nicht mehr, wie es heißt. In der Mitte des Platzes steht die Statue von Giordano Bruno, der hier auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Die Statue konnte erst im 19. Jahrhundert errichtet werden, als der Platz nicht mehr zum Kirchenstaat gehörte.
Ich mache noch ein paar Schritte, und abseits des Platzes, an einer unregelmäßigen Ecke mit unregelmäßigen Bauten, und plötzlich fällt mein Blick auf das Albergo del Sole. Das war’s. Da ganz oben haben wir gewohnt. Eine Inschrift an der Fassade sagt, dass der Bau ursprünglich aus antikem Material gebaut wurde. Aber das war der Vorgängerbau. Der wurde dann irgendwann abgerissen, und es wurde neu gebaut.
Wieder über die Piazza Farnese geht es zum Palazzo Spada. Dort gibt es eine Kunstsammlung, aber ich habe nicht die Energie, mir die im Detail anzusehen. Zumal ich der einzige Besucher in der etwas verstaubten Ausstellung ist. Interessant sind vier verschiedene Darstellungen, aus verschiedenen Lebensphasen, des Kardinal Spada. Auf drei Bildern erscheint er mit dem Kardinalsoutfit einschließlich Birett, in der Skulptur ohne Birett. Dadurch sieht man, dass er eine aufwändig gestylte Frisur trug, die damals sehr modisch gewesen sein muss. Der Herr Kardinal war nicht gerade uneitel.
Dann gehe ich nach unten und werde in den Innenhof geführt. Dort befindet sich das eigentliche Ziel meines Besuchs, Borrominis Perspettiva. Borromini hat sie als Verbindung zweier Innenhöfe angelegt. Es ist ein mit Säulen bestückter Gang mit gewölbter Decke, der eine nicht vorhandene Länge vortäuscht und an dessen Ende eine große Skulptur zu stehen scheint. Tatsächlich ist der Gang nur neun Meter lang und die Skulptur nur 80 cm hoch. Die optische Täuschung wird dadurch erzeugt, dass der Boden ansteigt, das Gewölbe sinkt, die Abstände zwischen den Säulen kleiner werden (was aber nicht so aussieht) und die Säulen kleiner werden, von 5,68 bis 2,47. Der Auftraggeber, Kardinal Spada selbst, war begeistert und konnte dem eine philosophische Dimension abgewinnen: Die Dinge sind groß nur der Erscheinung nach, klein für den, der sie aus der Nähe betrachtet. Das Große auf der Welt ist nichts anderes als Illusion.
So philosophisch aufgebaut, aber körperlich angegriffen verbringe ich den Rest des Nachmittags auf den Straßen des Zentrums, mit der Kamera bewaffnet. Das Wetter ist zunächst ganz gut, aber dann kommen wieder so heftige Regenschauer, dass ich mich mit den Römern in Hauseingänge und unter Arkaden flüchten muss.
Als es Abend wird, gehe ich Richtung Hotel, mit dem Vorsatz, utnerwegs irgendwo etwas zu essen. Ich kann mich aber nicht entscheiden und bin auf einmal am Hotel angelangt. Einen Moment lang überlege ich, trotz der schlechten Erfahrung wieder in das Café nebenan zu gehen, entscheide mich aber dagegen und gehe wieder zurück. Als ich fast wieder an der Metrostation bin und immer noch kein richtiges Lokal gefunden habe, gehe ich in ein Delikatessengeschäft. Dort wird man gut bedient, auch wenn die Atmosphäre des Ortes nicht gerade einladend ist. Das Essen ist aber gut. Ich trinke auch noch zwei Bier dazu, was die Müdigkeit perfekt macht. Ich mache mich wieder auf den Weg zum Hotel, und als ich gerade kurz davor bin, sehe ich eine SMS von Adonays, dass sie in einer guten halben Stunde ankommt. Also mache ich mich wieder auf den Weg durch den Regen zum Bahnhof.
Nachdem ich mich tagsüber schon oft genug verlaufen habe, passiert mir das dann noch mal am Bahnhof. Als ich meinen Euro für die Benutzung der Toilette schon eingeworfen habe und durch die Schranke gegangen bin, wird mit durch wildes Winken bedeutet, dass ich hier nichts zu suchen habe: Ich bin auf der Damentoilette gelandet. Bei den Männern muss ich dann nicht nur nochmal bezahlen, sondern auch eine unhygienischere Toilette benutzen.
Zum dem abgelegenen Bahnsteig gelange ich diesmal auf einem ganz anderen Weg. Ich bin völlig erschöpft, muss aber warten. Und es gibt weit und breit keine Bank. Das ist mir schon im Laufe des Tages aufgefallen, z.B. an der Piazza di Spagna, dass man in Rom damit sparsam umgeht.
Auf dem angekündigten Gleis kommt ein Zug, aber es ist nicht der richtige. Wie am Morgen die Motorradfahrer alle uniformiert aussahen, so tun es jetzt die Passagiere. Alle Schwarz in Schwarz.
Dann kommt aber Adonays, gerade in dem Moment, als ich mal wieder den Fahrplan studiere. Sie ist sehr zufrieden mit ihrem Ausflug. Der Weg im Zug nach Civittavecchia, mit Wiesen und Kühen am Wegesrand, hat sie an Kuba erinnert, und bei den Freunden ist sowieso alles wie in Kuba gewesen.
13. Februar (Donnerstag)
Wie zu erwarten war, ist es am Tag der Abreise sonnig und warm. Es bleibt noch Zeit, zum Gianicolo zu fahren und sich Rom von oben anzusehen. Dem Portier im Hotel zufolge ist es „il posto più bello di Roma“. Es ist aber mühsam, dorthin zu gelangen. Jedenfalls braucht man vom Hotel aus drei Busse. Wir müssen aber ohnehin vorher unser Gepäck am Bahnhof lassen und damit eine andere Route nehmen.
Das Gepäck wird durchleuchtet, bevor man es zur Aufbewahrung geben kann. Dann zahlt man fünf Euro pro Stück, ein stolzer Preis.
Vom Bahnhof aus fahren wir mit einem Bus eine ganze Strecke bis auf die andere Tiberseite. Lange sind wir unschlüssig, wo wir aussteigen müssen, und die Stationen werden weder angezeigt noch angesagt, aber dann merken wir, dass der Tiber ohnehin die beste Orientierung ist. An der ersten Haltestelle danach steigen wir aus.
Obwohl man hier noch mal einen Bus nehmen soll, machen wir es einfach zu Fuß. Es ist ein sehr bequemer Weg, den man in kurzer Zeit hinter sich bringt. Man kommt an einer Aussichtsplattform vorbei und dann auf eine noch höhere Ebene. Die Aussicht ist gut, aber nicht sonderlich schön, jedenfalls nicht so berauschend, wie von verschiedenen Seiten angekündigt. Adonays findet den Blick auf Trier vom Petrisberg schöner!
Man kann das Pantheon und die Piazza Navona erkennen. Ansonsten wird das Panorama in erster Linie durch Kuppeln bestimmt. Leider gibt es hier noch nicht einmal irgendwelche Tafeln oder Hinweise, was man so alles vor sich hat. Wir beginnen dann aber mit uns selbst zu hadern, weil wir nicht einmal die Kuppel von St. Peter identifizieren können. Verschiedene der Kuppeln kommen in Frage. Das allein zeigt die ungeheure Wirkungskraft, die Michelangelos Kuppel hatte. Erst, als wir schon aufbrechen wollen, merken wir, dass keine der Kuppeln vor uns die von St. Peter ist. Es liegt auf dieser Seite des Tiber und ist nicht Teil des Panoramas. Man kann die Kuppel nur seitlich ein ganz klein wenig durch die Bäume sehen.
Der Weg, der zum Gianicolo raufführt, heißt Rampa della Queria, ‚Eichenweg‘, aber es gibt keine Eiche weit und breit. Wieder hat man die Schirmakazien vor sich – wenn es denn welche sind – die wir auch auf dem Weg zum Hotel gesehen haben.
Der Gianicolo selbst wäre einen ganzen Tag wert, aber das Flugzeug wartet nicht. Für den Weg zum Flughafen nehmen wir diesmal nicht den Zug, sondern den Bus. Und sparen dabei 28 €! Dann geht es nach Hause, am Ende einer Reise mit einigen Hindernissen, die doch einige Erwartungen offen ließ.