Waldarbeiter

Die Eiche dominierte unsere Wälder jahrhundertelang, bis die Buche übernahm. Nachdem die Gletscher nach der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren geschmolzen waren, wuchsen zunächst Haselnuss und Erlen. Die wurden bald von der Eiche verdrängt. Und die wiederum von der Buche. Die hatte im Süden überlebt, da, wo das Eis nicht hinkam. Von da aus hatte sie sich bis in das Herz des Kontinents ausgebreitet. Vor tausend Jahren war Deutschland zu zwei Dritteln von Buchenwäldern bedeckt. Im Mittelalter wurden fast alle Bäume gefällt: Werften, Köhlereien, Glasfabriken – alle brauchten Holz. Dann propagierte der sächsische Förster Hans Carl von Carlowitz eine neue Strategie: Es sollte immer nur so viel Holz entnommen werden wie nachwächst. Er prägte das Wort Nachhaltigkeit. Das war kein ökologisches, sondern ein öknomisches Konzept. Dem ist es zu verdanken, dass Deutschland heute über eine große Waldfläche verfügt. (Habekuss, Fritz: “Eine Welt wie vor tausend Jahren”, in: Die Zeit 47/2018: 39-40)

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