In einer Erzählung von Frank Meyer, dem Trierer Stadtschreiber von 2012, lacht einer der Jungen, um die es in diesen Erzählungen geht, über die Dämlichkeit seines Freundes, den Müller Simon einfach Herr Müller zu nennen (S. 57). Er glaubt nämlich, dass mit Müller Simon, wie das auch im Hochdeutschen der Fall ist, der Beruf gemeint ist (wobei, zur zusätzlichen Verwirrung, Simon Vor- oder Nachname sein könnte). Im Saarland, wo die Geschichte spielt, ist es allerdings üblich, den Vornamen hinten den Nachnamen zu stellen (womit er seine eigene Bezeichnung Vorname Lügen straft), so dass mit Müller Simon zweierlei gemeint sein kann: Wo hattest du denn überhaupt das Gewehr her? … – Vom Müller Simon. Du weißt doch, dass der Müller damals dieses Problem hatte (S. 89) . Ähnlich verhält es sich bei einem anderen Mann, der in dem Ort wohnt: Weißte noch, wie wir damals dem Wagner Hans das kleine Stallfenster eingeworfen haben? (S. 63). In diesem Fall stellt sich aber heraus, dass der Müller Simon nicht nur Müller ist, sondern auch so heißt! (S. 57). Das geht natürlich nur wegen der saarländischen Konvention, Vor- und Nachnamen miteinander zu “vertauschen”. Eine Eigenart, die das Saarländische (und das Bayerische – die Älteren werden sich an den Maier Sepp erinnern) mit der Standardform anderer Sprachen teilt wie dem Ungarischen und dem Japanischen! (Meyer, Frank: Es war mir, ehrlich gesagt, völlig egal. Weimar: Bertuch, 2008)