Wodurch wurde der Würzburger Professor Johannes Bartholomäus Adam Beringer berühmt? – Durch die sog. „Würzburger Lügensteine“, eine Fossiliensammlung mit sensationellen reliefartigen Abbildungen von Tieren, Pflanzen, Sternen – Spinnengewebe, Sonnenstrahlen, kopulierende Frösche usw. – die er 1726 in einem großen Werk veröffentlichte, die aber allesamt gefälscht waren. Missgünstige Kollegen, die Beringer wegen seiner pompösen und arroganten Art nicht ausstehen konnten, hatten die Steine in Auftrag gegeben und sie ihm zugespielt. Beringer ließ auch von der Veröffentlichung nicht ab, als ein Kollege, der in die Sache verwickelt war, ihn auf den Betrug aufmerksam machte: Wenn einige Steine gefälscht seien, hieße das noch lange nicht, dass alle gefälscht seien. Dass Beringer auch einen Stein mit der Inschrift seines eigenen Namens gefunden haben soll, gehört aber wohl in das Reich der Fabel. Trotz der Aufdeckung des Betrugs wurde das Buch nach Beringers Tod noch einmal veröffentlicht. (Quellen: Zankl, H.: Fälscher, Schwindler, Scharlatane. Wiley-Vch, 2003, S. 213 ff; Gold, Stephen Jay: “The Lying Stones of Würzburg and Marrakech”, in: Natural History 4/98: 16-90; Nield, Ted: “A Helpful Hoax”, in: The Curiosity Cabinet, 2003: 12-13)
Zitate
Der Gelehrte verallgemeinert, der Künstler unterscheidet.
— Jules Renard-
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