Begehrter Steinbruch

Es ist immer dasselbe: Erst ist man dagegen. Als man in Deutschland, wie bei der Renovierung des Breisacher Münsters, begann, wieder in eigenen Steinbrüchen Rohstoffe abzubauen und man die Unterstützung von Bürgermeistern, vom Landratsamt, vom Regierungspräsidium, vom erzbischöflichen Bauamt und so weiter hatte, stieß man erst einmal auf Widerstand bei der Bevölkerung. Die Argumente gegen die Steinbrüche basierten meistens auf Gerüchten: riesengroßer Steinbruch, viel LKW-Verkehr, Staub, Lärm usw. Dabei geht es in den Werksteinbrüchen relativ geräuscharm vor. Dynamit hat dort nichts zu suchen. Bei Stein, der mit Sprengstoff gewonnen wird, bilden sich kleine Haarrisse, die erst nach Jahren sichtbar und zum Problem werden. Außerdem gibt es gute andere Gründe, die gegen den Import von Stein aus fernen Ländern sprechen, nämlich die Kosten, aber auch die Bedingungen, unter denen dort gearbeitet wird. Am Ende, als sich alle Befürchtungen als gegenstandslos erwiesen hatten, war alles eitel Freude. Die Steinbrüche wurden besichtigt, man beschäftigte sich mit Begeisterung mit dem Steinbruch und war sogar traurig, als der dann wieder geschlossen und rekultiviert wurde. Man hätte ihn am liebsten offen gehalten für die anderen anstehenden Renovierungsarbeiten wie denen am Freiburger Münster. (Findeisen, Hans-Volkmar: “Längst totgeglaubt. Die Renaissance heimischer Steinbrüche”, in: SWR 2 Wissen: 25/03/2014)

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