“Unsere Jungs”, sagte meine Schwester, als wir klein waren. Die Form Jungs war die einzige Form, die wir kannten. Erst später kam dann die Form Jungen dazu, die irgendwie formaler klang, nach Schriftsprache. Wir ahnten natürlich nicht, dass Jungs niederdeutsch war, und dass diese Pluralbildung dann auch Eingang fand ins Hochdeutsche und besonders bei Neubildungen und Entlehnungen zu finden ist: Autos, Tanks, Tabus, Omas. Im Hochdeutschen ist diese Pluralbildung relativ neu, im Niederdeutschen gab es sie schon immer: Buddels, Büdels. Bäckers, Jungs, Wracks. (Casemir, Kirsten & Fischer, Christian: Deutsch. Die Geschichte unserer Sprache.Darmstadt: WBG, 2013: 65-66).