Werbefeldzug

Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurden in einem Kino in New Yersey während der Vorführung des Films Picknick alle fünf Sekunden die Botschaften Drink Coca-Cola und Eat Popcorn eingeblendet, so schnell, dass die Zuschauer diese Botschaften bewusst nicht wahrnehmen konnten. Im Kino wurde danach 18,1% mehr Coca-Cola und 57,9% mehr Popcorn verkauft. Ein eindrücklicher Beweis für den Effekt der “unterschwelligen Werbung”.

Das Interessanteste an diesem Experiment ist, dass es nie stattfand. Alles war schlichtweg erfunden. Erstunken und erlogen. Der angebliche Trick mit der “unterschwelligen Werbung” war eine falsche Behauptung des Marktforschers James Vicary. Er wollte seiner schwächelnden Werbefirma Auftrieb geben. Es war Werbung für Werbung.

Das Experiment, das nie stattfand, ist noch aus einem weiteren Grund interessant: Die Menschen halten es offensichtlich für plausibel, dass man so manipuliert werden kann. Und bis heute wird immer wieder von dem Experiment erzählt, als ob es stattgefunden hätte. Dabei haben Werbepsychologen längst Experimente mit “unterschwelliger Werbung” durchgeführt und festgestellt: So funktioniert es nicht. (Kara, Stefanie: “Wir wissen nicht, was wir tun”, in: Die Zeit 5/2018: 31-32)

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