Auslandsdeutsch

Das Wort Ausländer ist auf dem absteigenden Ast. Ausländer heißen heute Immigranten, Fremdstämmige, Nichtdeutsche, ausländische Mitbürger (obwohl mir ein Beamter auf einer Behörde mal sagte, Ausländer seien rechtlich keine Mitbürger) oder, im schönsten Sozialarbeiterdeutsch, Menschen mit Migrationshintergrund. Was damit gewonnen sein soll, ist mir nicht klar. Ich sage weiterhin Ausländer, aber ich werde mir den Luxus nicht mehr lange leisten können: Das Wort wird immer negativer, da es fast nur noch in dumpfen Parolen wie „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ oder „Ausländer raus!“ vorkommt. Das ist bedauerlich, aber immerhin gibt es dem Sprachinteressierten die Gelegenheit, Sprachwandel im unmittelbaren Vollzug zu beobachten.

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