Das Wort Picknick speist sich aus zwei Wurzeln, einer französischen und einer englischen. Das Wort ist zuerst in einem französischen Wörterbuch dokumentiert (1694). Dort bezieht es sich auf ein informelles Treffen, zu dem alle etwas zu essen mitbringen, aber dieses Essen findet in geschlossenen Räumen statt. Die Idee selbst passt gut zur Aufklärung, zu den Vereinigungen, die sich damals bildeten und bei denen jeder das beitrug, was er konnte. Als informelles Freiluftessen ist es eine englische Erfindung. So veranstaltete Wordsworth im Lake District ein Picknick aus Anlass des Siegs über Napoleon (mit Roast beef und Plumpudding). Die Nahrungsaufnahme im Freien passte zu den englischen Romantikern und ihrer Naturverbundenheit. Populär wurde das Picknick dann im Viktorianischen Zeitalter. Dazu trägt die Industrielle Revolution gleich doppelt bei: Sie sorgt für Schmutz, Lärm und Enge in den Städten und für die Eisenbahn, die einen aus der Stadt für einen Ausflug in die freie, unverdorbene Natur bringt, ins Grüne oder an den Strand. Ursprünglich war die Nahrungsaufnahme im Freien eher Normalität oder Notwendigkeit, zum Beispiel bei der Erntearbeit. Sie bedeutete aber ein Stück Freizeit innerhalb der Arbeit, und die heutige Bedeutung ist im Kern schon vorhanden. („Esskultur für Arm und Reich: Kulturgeschichte des Picknicks“, in: SWR 2 Matinee: 25/05/2014)