Es gibt viele Pioniere der Photographie. Der bekannteste ist Daguerre. Als Dekorationsmaler für Theater hatte er das Diorama erfunden, eine Schaubühne für große, gemalte Szenerien. Eine Camera obscura diente dabei als Hilfsmittel, um die Szenerien möglichst realistisch zu gestalten. Mit Photographie hatte das noch nichts zu tun, aber bald sann Daguerre darauf, mit der Camera obscura Bilder herzustellen. Er behandelte Silberplatten mit Joddämpfen, um damit eine lichtempfindliche Schicht zu erzeugen. Wenn man diese Platten in eine Camera obscura einsetzte, entstand nach sehr langer Belichtungszeit ein sichtbares Bild. So ein Bild dunkelte aber nach und wirkte aufgrund der langen Belichtungszeit seltsam unnatürlich. Beide Probleme löste ein glücklicher Zufall. Eines Tages wurde das Wetter plötzlich trübe. Daguerre nahm die Platten heraus und stellte sie in einen Schrank. Am nächsten Tag hatte er plötzlich das fertige Bild vor sich. Er ahnte, dass in dem Schrank etwas sein musste, was die Entstehung des Bildes verursachte. Durch systematische Suche fand er schließlich die geheime Substanz: Die Quecksilberdämpfe eines zerbrochenen Thermometers. So entstand die Daguerreotypie, das beste Verfahren, um Landschaftsbilder, Portraits und Stillleben zu erzeugen. Daguerreotypien wurden in kürzester Seit ungeheuer populär. Das Verfahren hielt sich dennoch nur etwas mehr als ein Jahrzehnt: Daguerreotypien lassen sich nicht vervielfältigen, sind seitenverkehrt und berührungsempfindlich. (Bohn, Markus: “Louis Daguerre stellt ein fotografisches Verfahren vor”, in: SWR Zeitwort: 18/08/2014)
Zitate
Wenn man auch noch so alt ist, so fühlt man doch im Innern sich ganz und gar als denselben, der man war als man jung, ja, als man noch ein Kind war.
— Schopenhauer-
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