Man macht sich anheischig, etwas zu tun, man kommt sich gegenseitig zu Hülfe, man will nicht länger säumen. So klingt die Sprache Kleists, die Sprache der Literatur des (frühen) 19. Jahrhunderts. Es gibt kaum Stellen, an denen man sprachlich kapitulieren muss, aber einiges hört sich für uns Modernen verschroben an, merkwürdig. Kohlhaas ist ein Roßhändler, sein Weib hat ihm mehrere Kinder geschenkt, er durchliest etwas, bevor er zu Luther geht. Der Graf trägt ein Behältnis mit sich, setzt sich, indem er die Hand der Marquise fahren lässt, erzählt, dass er wieder zur Armee gegangen sei, aber daselbst die lebhafteste Unruhe empfunden habe, sprengt mit dem Pferd zur Marquise, hinterbringt eine Nachricht und verbeugt sich ehrerbietig gegen die übrigen. Wichtiger, aber auf den ersten Blick gar nicht bemerkenswert, ist ein anderes Wort: Kohlhaas besorgt sich die Pferde, deren Einfuhr dann den Stein ins Rollen bringt und die Tragödie einleitet, aus dem Ausland. Nicht etwa aus Holland oder Ungarn, sondern aus Sachsen. Und dort ist er, als Brandenburger, Ausländer.
Zitate
Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe als sie verdienen
— Marie v. Ebner-Eschenbach-
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