Ende der Kunst

In einem Roman, den ich gerade lese, gehen die Protagonisten des Buchs, ein junges Berliner Ehepaar, mit Begeisterung in das neue Kino, das gerade errichtete Universum: klare Formen, kein Schnickschnack, gute Sicht von allen Plätzen, eine Fassade mit rasantem Schwung. All das steht für Modernität. Gleichzeitig kommt der Tonfilm. Und eine Welle von Protesten. Vor dem Kino werden Flugblätter verteilt: Tonfilm ist Kitsch! Tonfilm ist einseitig! Tonfilm vernichtet Arbeitsplätze! 100% Tonfilm = 100% Verflachung. Der Tod des Kinos, das Ende der Kunst, die Niedergang der Kultur: der Tonfilm! (Krechel, Ursula: Landgericht. Salzburg und Wien: Jung und Jung, 2012: 218)

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