Gleiche Ungleichheit

Die ungerechte Verteilung von Reichtum und Armut ist in Deutschland, trotz der sich verändernden absoluten Werte, in all den Jahrzehnten stabil geblieben: Bei den Einkommen entfällt 43% auf das obere Fünftel der Bevölkerung, 7% auf das untere, den Rest teilt sich der Rest. Daran hat sich seit den Fünfziger Jahren so gut wie nichts geändert. Bei den Vermögen ist die Ungleichheit auch insgesamt stabil geblieben, hat sich aber noch verschärft: Vor 40 Jahren fielen 44% auf das obere Zehntel, heute sind es 66%. Das Privatvermögen ist in den letzten fünf Jahren von 4,5 Billionen Euro auf 9 Billionen Euro gestiegen. So stand es in dem Armutsbericht, der der Bundesregierung vorlag. Die aber entschied, das lieber herauszustreichen, eine Intervention, die dem Leser eine wichtige Information vorenthält – und damit eine Idee davon, wo was zu holen wäre. (Wehler, Hans-Ulrich: „Wachsende Ungleichheit“, in: Die Zeit 7/2013: 47)

 

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