Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

“Worauf gründet sich die Hoffnung”, fragt ein Radiomoderator, “dass man sich bei dem Konflikt im Nahen Osten vielleicht einer friedlichen Lösung annähern könnte”. Das ist mir zu umständlich. Als erstes würde ich vielleicht streichen. Das ist im Konjunktiv, in könnte, enthalten. Ich würde aber auch den Konjunktiv vermeiden. Es handelt sich ja um eine Hoffnung. Dann ist der Satz einfacher und zeigt erst ganz deutlich seine Schwächen: “Worauf gründet sich die Hoffnung, dass man sich bei dem Konflikt im Nahen Osten einer friedlichen Lösung annähert.” Es besteht aber doch keine Hoffnung auf Annäherung. Wenn man sich einer friedlichen Lösung annähert, gibt es immer noch keinen Frieden. Die Hoffnung richtet sich auf Frieden, nicht auf eine Annäherung an den Frieden. Und auch nicht auf eine friedliche Lösung, sondern auf Frieden. Also: “Worauf gründet sich die Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten?”. Das ist klarer und besser.

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