Verletzungsgefahren lauern für Fußballer überall: Paolo Guerrero verkrampfte sich einst aus Flugangst so sehr, dass eine alte Muskelverletzung aufbrach. Eine Bordkarte traf Milan Rapaić am Auge, ein Getränkewägelchen Jerome Boateng am Knie – beide fielen wochenlang aus. Charles Akonnor bohrte sich die Antenne seines Autos in die Nase. Mark Statham klemmte sich den Schädel in der Tür ein. Eine Seifenschale im heimischen Bad verletzte Oliver Reck, Kevin Keegan blieb mit dem Zeh im Badewannenabfluss stecken, Robbie Keane riss sich mehrere Bänder bei dem Versuch, den Fernseher per Fuß fernzubedienen. Alessandro Nesta daddelte an der Playstation, bis eine Sehne im linken Daumen riss. Kirk Broadfoot wollte sich Frühstückseier in der Mikrowelle zubereiten – bei der Explosion verbrühte er sich im Gesicht. Lars Hirschfeld hobelte Käse – und seine Daumenkuppe. Kasey Keller schlug sich die Vorderzähne aus, als er seine Golfschläger aus dem Kofferraum nehmen wollte. Der Argentinier Julio Arca verbrannte sich schwimmend die Brust an einer Feuerqualle. Die Statistik ist eindeutig: Auf dem Platz droht zwar die Blutgrätsche des Gegners – aber es ist der einzige Ort, wo Fußballer einigermaßen sicher sind. Felipe Scolari zog jetzt daraus die Konsequenzen und verbot seinen Spielern Akrobatik-Sex während der Weltmeisterschaft. (Willmann, Urs: “Leben ist gefährlich”, in: Die Zeit 20/2014:)