Pistolen zur Belohnung

In Lessings Emilia Galotti kommt Angelo, ein für vogelfrei erklärter Mörder, heimlich in das Haus der Galotti und schleicht sich zu Pirro, einem Diener des Hauses. Er habe, sagt er, hundert Pistolen für den letzten Auftrag erhalten und sei gekommen, Pirro seinen Anteil zu überbringen. Er hält ihm einen Beutel hin. Als Leser ist man baff. Was macht man mit so vielen Pistolen? Wie passen die alle in einen Beutel? Die Erklärung findet man nur in den Anmerkungen: Bei den Pistolen handelt es sich um eine von Philipp II. eingeführte Münzeinheit, die in allen europäischen Ländern nachgeprägt wurde. (Lessing, Gotthold Ephraim: Emilia Galotti, hrsg. von Jan-Dirk Müller. Stuttgart: Reclam, 2001: 23 + 94)

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