Trümmer beseitigt

Ich habe es immer geahnt, jetzt wird die leise Ahnung durch eine Publikation bestätigt: Die Trümmerfrauen sind ein deutscher Mythos. Die sollen nach dem Krieg selbstlos und unermüdlich die Städte wiederaufgebaut haben. Es ist eine Inszenierung. Leonie Treber ist die Sozialhistorikerin, die damit aufgeräumt hat. Frauen räumten nur einen Teil der Trümmer weg, das meiste machten Menschen und Maschinen. Die meisten Frauen waren in Berlin und der sowjetischen Zone im Einsatz, und sie machten das nicht freiwillig. Trümmerarbeit war stigmatisiert, eine Strafarbeit, wie sie es auch in der NS-Zeit gewesen war. Später suchte man Freiwillige und verpflichtete Arbeitslose, aber die waren alle nur für eine sehr beschränkte Zeit im Einsatz. Das heutige Bild wurde durch eine Medienkampagne geprägt, mit gestellten Bildern, vorteilhaften Einstellungen und geschminkten Frauen. Die Frauen selbst sahen ihre Arbeit nicht als heldenhafte Tat an. (Lueg, Andrea: “Wer Deutschland wirklich vom Schutt befreite”, in: Andruck, DLF: 09/02/2015) 

 

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