Männer beim Multitasking

Multitasking gibt es nicht. Das ist inzwischen wissenschaftlicher Konsens. Das Gehirn schaltet ständig zwischen den verschiedenen Aktivitäten hin und her. Dabei kann es sich höchstens auf zwei Aktivitäten gleichzeitig konzentrieren. Wenn man mehr macht, macht man die Dinge schlechter und langsamer. Das Gehirn ist überlastet und außerdem noch mit dem Umschalten beschäftigt. Aber können Frauen das besser als Männer? Sieht nicht so aus. In einem Experiment, bei dem die Probanden einen Schlüssel suchen, ein Restaurant auf einer Karte lokalisieren und einfache Rechenaufgaben und dazu noch am Telefon Wissensfragen beantworten mussten, schnitten Männer sogar marginal besser ab. Es scheint alles eher eine Frage der Übung als der Gene zu sein. Und das gilt vermutlich auch fürs Einparken (Kutter, Inge: “Denkblockade Östrogen”, in: Die Zeit 46/2013: 38). Mir klingt das alles sehr plausibel. Und ich frage mich, ob wissenschaftliche Experimente das populäre Urteil verändern können, dass Frauen besser  im Multitasking sind. Vermutlich nicht. Die Idee ist einfach zu verführerisch.

 

This entry was posted in Gesellschaft, Leben and tagged , , , , , . Bookmark the permalink.