Sicherheitsnadeln

Ein Afrika-Experte berichtet von einer brenzligen Situation auf seiner ersten Afrika-Reise, 1963. Am Morgen erschien an dem Nachtlager der Expedition, an einer abgelegenen Stelle im Süden Tansanias, eine Gruppe grimmig aussehender und mit Speeren bewaffneter Krieger. Die beschwerten sich mit aggressiver Stimme, dass die Besucher auf ihrem Land übernachtet hätten. Die entschuldigten sich und sagten, sie hätten das gar nicht bemerkt und, selbst wenn, nicht gewagt, die Nachtruhe der Gastgeber zu stören. Die Krieger, nur mit Tüchern bekleidet, die sie um die Hüften geschlungen hatten, forderten ein Geschenk als Entschädigung. Das war ein Problem. Geld kam nicht in Frage, da man dort nichts damit anfangen konnte, Tabak hatten die Reisenden nicht dabei. Bei dem Blick auf die Tücher der Männer kam dem Leiter der Expedition die rettende Idee: Sicherheitsnadeln. Er demonstrierte, wie sie funktionieren und gab jedem der Krieger eine. Die zogen mit strahlenden Gesichtern ab. Da bekommt das Wort Sicherheitsnadel einen ganz neuen Klang. (Jaetzold, Ralph: Inside Africa. Trier: Geographische Gesellschaft Trier, o.J: 60)

This entry was posted in Gesellschaft and tagged , , , , , , . Bookmark the permalink.