Auswärtiges Bier

Wie nennt man ein helles Bier, das in einem Ort namens Fucking hergestellt wird? Fucking Hell! So jedenfalls hatte es die mit der Eintragung des Namens beauftragte Marketingfirma geplant. Das wurde zunächst von dem Europäischen Markenamt zurückgewiesen, mit dem Argument, Namen dürften nicht blasphemisch oder abfällig sein. Dann wurde aber dem Einspruch stattgegeben, mit der Begründung, ein Markenname könne nicht deshalb vereitelt werden, nur weil er in einer anderen Sprache eine andere Bedeutung habe. Die Sache hat aber einen Haken, oder besser zwei. Das Bier wird nämlich gar nicht in Fucking, einer österreichischen Stadt nahe Salzburg, hergestellt! Eine Brauerei bei Fucking hatte es sogar abgelehnt, das Bier abzufüllen. Und es handelt sich auch nicht um ein Helles im klassischen Sinne. Die Idee entstand, passend genug, aus einer Bierlaune heraus. Drei Freunde saßen abends beim Bier zusammen und witzelten. Einer von ihnen stammte aus Reichenhall, unweit von Fucking. So kam der Name auf. Und aus der Schnapsidee wurde eine patentierte Biermarke. Es wurde ein voller Erfolg. Die ersten Bestellungen gab es schon, bevor das Bier in Produktion ging. (Klohr, Markus: “Ein Bier mit Geschmäckle” in: Stuttgarter Zeitung 14/05/2013: 17;  437)

 

 

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