Literature and dreams

Dreams and literary works have a lot in common: they are works of fiction, inventions of the mind, based on reality though not literally true, they have a truth to tell but may need to be interpreted so that the truth can be grasped. Not surprisingly, literature, in the wake of Freud but starting with Freud himself, has been interpreted like dreams. The original idea is something like this: much of what is in the unconscious mind has been put there by the consciousness, which acts as a censor, driving thoughts and instincts underground which it deems unacceptable. Censored material emerges only in disguised form: dreams, language, creative works, neurotic behaviour. We can thus read a work of art as if it were a dream. The focus, when doing this, can vary: it can be on the author, it can be on the characters, it can be on the reader. Freud tended to psychoanalyse the individual author, later psychoanalytic critics started to analyze the characters rather than the authors. Later critics, in their turn, focussed more on the way in which authors create works which appeal to our repressed wishes and fantasies. What draws us as readers to a text is the secret expression of what we desire to hear. The disguise must be good enough to fool the censor into believing that the text is respectable but bad enough for us to glimpse the unrespectable. Finally, critics who applied the ideas of Jung see literature not so much as the expression of the author’s repressed wishes but as a manifestation of desires once held by the whole human race but repressed through civilisation. (Schwarz, Daniel R.: James Joyce: The Dead. Boston and New York: Bedford/St. Martin’s, 1994: 85-89)

 

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Der Jude Jesus

Die Judenchristen glaubten, mit einigem Recht, als einzige das Erbe Jesu bewahrt zu haben, aber sie wurden von der Kirche wie von der Synagoge gleichermaßen als Verirrte angesehen. Schon im 2. Jahrhundert waren Christen, die weiter nach dem Gesetz des Moses lebten, verpönt, und später war die Befolgung der Geboten des Alten Bundes den Christen sogar verboten. Dabei war Jesus im Grunde ein gesetzestreuer Jude. Der Jude Jesus wirkte unter Juden und wollte auch nur unter ihnen wirken. Er sei nur gesandt “zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel” (Mt 15.24), sagte er. Entsprechend war auch die Sendungsrede an die Jünger: “Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter” (Mt 10.5-6). Dazu passt, dass Jesus auch in der Regel keine Nichtjuden heilte, obwohl in den rabbinischen Quellen von niemandem vertreten wurde, das sei nicht erlaubt. Es gibt nur zwei Ausnahmen: Einmal, als er die geisteskranke Tochter einer Phönizierin heilte, einmal, als er den Knecht eines römischen Hauptmanns aus Kapernaum heilte. Die Worte der Phönizierin, die sich vor ihn hinwarf, beeindruckten Jesus ebenso wie die Worte des frommen Hauptmanns, der Jesus ausdrücklich nicht in sein Haus bat (“Herr, ich bin nicht würdig …”), um zu verhindern, dass Jesus durch die Berührung mit einem Nichtjuden unrein würde. Darum bat er Jesus, seinen Knecht auf Entfernung zu heilen. In beiden Fällen werden die entscheidenden Worte nicht von Jesus, sondern von einem “Heiden” gesprochen. (Flusser, David: Jesus. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 4/2006: 44-67)

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Life in a nutshell

Is history cyclical or progressive? Joyce, following Vico, saw it as rather cyclical, identifying recurring patterns in human history. History is a series of concentric circles, like the rings of a tree. Any one of these circles can be taken as the starting point, as the centre around which the circles are organised. This is just what happens in Ulysses, where one day, 16 June 1904, is taken as the centre. The closer circles around it most resemble the events being dramatised, while the more distant ones provide less important parallels. Thus we have a novel which is spatially and temporarily ambitious, ranging far through human experience, while at the same time focussing on the most pedestrian details of life in Dublin on one day. (Schwarz, Daniel R.: James Joyce: The Dead. Boston and New York: Bedford/St. Martin’s, 1994: 14)

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In dulci jubilo

Die von Philipp Wackernagel herausgegebene Anthologie deutscher Kirchenlieder verzeichnet 450 katholische und 3700 evangelische Lieder. Diese Blüte verdankt sich der Reformation. Luther wollte, dass die Gläubigen in ihrer eigenen Sprache singen. Bei den Reformierten gab es ursprünglich überhaupt keine Lieder. In der katholischen Kirche war das anders, aber auch hier hatte das Kirchenlied, wie wir es heute kennen, ursprünglich gar keinen Platz. Hier wurde auf Latein gesungen. Darin hatte der Gregorianische Gesang seine Blüte. Der ist heute in die Konzertsäle gewandert und in der Kirche so gut wie gar nicht mehr zu finden. Dass auch die Katholiken anfingen, in deutscher Sprache zu singen, verdankt sich der Gegenreformation. Ein schönes Beispiel für die Übergangszeit zwischen Latein und Volkssprache ist In dulci jubilo. Hier wechseln sich Latein und Deutsch ab: “In dulci jubilo/Nun singet und seid froh./Unsers Herzens Wonne/liegt in praesepio/und leuchtet wie die Sonne/matris in gremio/Alpha es et O.” Die lateinischen Wörter klingen geheimnisvoll, und man braucht gar nicht zu wissen, was sie bedeuten. Die lateinischen Messgesänge waren sowohl Bitte um Beistand als auch Lob Gottes. Aber: Warum muss Gott eigentlich gelobt werden? Fügt der Lobpreis seiner Herrlichkeit etwas hinzu? Braucht der Allmächtige das Lob? Dem italienischen Philosophen Giorgio Agamben zufolge hat der Gläubige durch das Lob Gottes Anteil an seiner Herrlichkeit. Andere sehen das anders: Das Gotteslob hat demzufolge heidnische Ursprünge und sein Vorbild in den Zustimmungsritualen der römischen Kaiserzeit, als die Volksmenge dem Herrscher zujubelte. Der Jubel hatte eine politische Bedeutung insofern, als sich aus der Stärke des Beifalls die Stärke der kaiserlichen Legitimität herleitete. (Greiner, Ulrich: “Labsal gegen den Verdruss”, in: Die Zeit 52/2013: 60)

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Goldenes Handwerk

Jesus wurde, obwohl kein approbierter Schriftgelehrter, mit Rabbi angesprochen. Diese Anrede war zu der Zeit noch nicht auf die ausgebildeten und ordinierten Gelehrten beschränkt, sondern wurde gegenüber Kennern der Thora benutzt. Jesus war also beileibe kein Ungebildeter, im Gegensatz zu seinen Jüngern, von denen das mit einigem Recht behauptet wird. Das Bild von Jesus als naivem, liebenswürdigen einfachen Handwerker entspricht nicht der Realität. Die Schriftgelehrten waren teils selbst Handwerker und forderten, jeder solle seinem Sohn ein Handwerk lehren. Als besonders gelehrt galten damals die Tischler. Wenn man eine besonders schwierige Frage diskutierte, pflegte man zu sagen: “Ist hier ein Tischler, ein Sohn eines Tischlers, der uns die Frage beantworten kann?” (Flusser, David: Jesus. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 4/2006: 20-22)

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Unsichtbare Geschichte

Das populärste amerikanische Gemälde, Washington Crossing the Delaware, entstand in Deutschland. Es stellt den Augenblick dar, da die kleine Rebellenarmee des freien Amerika, die schon am Ende schien, zum Gegenangriff übergeht. Sie sammelt sich auf ihrem Rückzug von New York nach Philadelphia, setzt über den teils vereisten Delaware und erobert Trenton, wo die Verfolger einquartiert waren. Die Überrumpelung gelingt, Washingtons Siegeszug beginnt, und fünf Jahre später ist der Triumph über Englands Truppen perfekt. Das Bild wurde von Emanuel Leutze gemalt. Leutze war in Deutschland geboren, schon als Kind mit seinen Eltern in die USA ausgewandert, war in Philadelphia, der Stadt der Unabhängigkeitserklärung, durch die der Delaware fließt, aufgewachsen, war mit einem Stipendium an die Kunstakademie nach Düsseldorf gekommen und schließlich in die USA zurückgekehrt. Was Leutze im Sinn hatte, war nicht nur der historische amerikanische Befreiungskampf, sondern auch der aktuelle deutsche Freiheitskampf, der Kampf der freien Bürger gegen die Fürsten. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 wollte er in der Stunde der Hoffnungslosigkeit Mut machen, die Chance auf den Umschwung beschwören. Die Amerikaner interessierte das natürlich herzlich wenig. Sie liebten das Gemälde, weil es die amerikanische Geschichte und ihren unumstrittenen Helden feierte. Das Gemälde wurde enthusiastisch aufgenommen. Dabei war es ein Glücksfall, dass es überhaupt existierte. Das Original war 1850 in Leutzes Atelier in Brand geraten und nur in letzter Minute von Freunden mit Mühe und Not, schon angesengt, gerettet worden. Leutze hat es klugerweise versichert. Er kassierte die Versicherungssumme und restaurierte das Bild. Am Ende verbrannte es dann doch bei einem Bombenangriff 1942. Aber Leutze hatte eine weitere Version für Amerika angefertigt. Die hängt heute im Metropolitan Museum of Art in New York. Eine Kopie hängt in den Amtsräumen des Präsidenten im Weißen Haus. (Gerste, Ronald D.: “Washington überquert den Rhein”, in: Die Zeit 52/2013: 19)

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Unverständlich

Bei den Trauerfeierlichkeiten für Nelson Mandela erschien auf der Rednertribüne, ganz in der Nähe Obamas, ein Mann, der die Reden der Staatsgäste in Gehörlosensprache übersetzte. Oder zu übersetzen schien. Schon während der Übertragung gab es aber Proteste von Gehörlosen, die darauf hinwiesen, man könne gar nichts verstehen. Der “Dolmetscher” machte tatsächlich nichts als unsinnige Zeichen, die nur ganz entfernt an Gebärdensprache erinnerten und allenfalls einzelne verständliche Wörter enthielt. Der Mann war, ohne dass etwas unternommen wurde, vier Stunden lang in Aktion. Was ihn antrieb und wie er dazu kam, an einer so exponierten Stelle zu stehen, blieb unklar. Obwohl das nicht seine Absicht sein musste, kann man seine Aktion als Kommentar auf die formelhaften, nichtssagenden Reden der Politiker verstehen. Zum ersten Mal wurde leeres Reden in leere Gebärden übersetzt. (Setz, Clemens J.: Der Mann im Nichts, in: Die Zeit 52/2013: 49)

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Jesus gleich Josua gleich Jeschua gleich Jeschu

Der Name Jesus war zur Zeit Jesu ein ganz gewöhnlicher Name, genauso wie Josef und Maria. Auch die Brüder Jesu hatten ganz gewöhnliche Namen: Jakobus, Jossi (eine Form von Josef), Juda und Simon. Die antiken Juden vermieden es aus religiöser Scheu, ihren Kindern wichtige biblische Namen zu geben wie Abraham, Salomo, Moses oder Aaron. Vielleicht war deshalb der Name Jesus so verbreitet, denn man wählte statt Moses den Namen seines Nachfolgers, Josua. Jesus ist die griechische Form dieses Namens. Zur Zeit Jesu wurde der Name Jeschua ausgesprochen, und so heißt Jesus manchmal in der antiken jüdischen Literatur. Die Form Jeschu ist aller Wahrscheinlichkeit nach die galiläische Form von Josua. Durch seine besondere galiläische Aussprache des Namens verrät sich Petrus nach der Festnahme Jesu als einer seiner Jünger. (Flusser, David: Jesus. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 4/2006: 15-16)

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Umbrella Man

Auf mehreren Bilddokumenten des Attentats auf Kennedy ist der mysteriöse Umbrella Man zu sehen, ein Mann, der trotz des sonnigen, trockenen Wetters einen Regenschirm trug. Das gab zu allen möglichen Spekulationen Anlass: War er ein Signalgeber, der dem Attentäter mitteilte, wann es losgehen sollte? Hatte der Schirm etwa eine Schussvorrichtung mit einem Betäubungspfeil? Erst viele Jahre später kam die Aufklärung, als der Mann selbst sich, der von der ganzen Aufregung um den Schirm nichts mitbekommen hatte, zu erkennen gab. Der schwarze Regenschirm war ein Protestzeichen. Kennedys Vater war ein Unterstützer der Beschwichtigungspolitik Chamberlains gewesen, und dagegen protestierte der Umbrella Man. Das Markenzeichen Chamberlains war ein schwarzer Regenschirm. (Setz, Clemens J.: Der Mann im Nichts, in: Die Zeit 52/2013: 49)

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Kochkunst?

Komisch, sich das klar zu machen: Unsere Generation ist die erste, deren frühe Kindheitserinnerungen mit dem Fernsehen verbunden sind: Augsburger Puppenkiste, Hier und Heute, Große Leute, kleine Leute. Zu den Sendungen, die in Erinnerung geblieben sind, gehört auch Clemens Wilmenrod bittet zu Tisch. Wilmenrod war der erste Fernsehkoch. Tatsächlich war er kein Koch, sondern Schauspieler. Seine Markenzeichen waren seine lockere Sprüche, sein Schnäuzer und sein Konterfei auf der Schürze, natürlich mit Schnäuzer. Wilmenrod hatte eine große Fangemeinde. Dabei verstand er vom Kochen so gut wie gar nichts. Er war nicht einmal Hobbykoch. Seine Frau zeigte ihm vor der Sendung im Studio in einem Nebenraum, wie man die Gerichte zubereitete, damit nicht allzu viel schief ging – nicht immer mit Erfolg. Seine mangelnde Kompetenz machte er wett durch sein spontanes Auftreten, durch die hochtrabenden Namen, die er den Gerichten gab und durch die Einführung von Neuerungen aus der mediterranen Küche. Wilmenrod hieß eigentlich Carl Clemens Hahn. Sein Pseudonym war der Name seines Geburtsortes, Willmenrod im Westerwald. Dort wurde er auch begraben, nachdem er mit 60 Jahren Selbstmord begangen hatte. (SWR: Unsere Lieblingsgerichte: 21/12/2013)

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Zu Nazareth geboren?

Der Tradition zufolge ist Jesus in Bethlehem geboren. Es gibt jedoch gute Gründe für die Annahme, dass das nicht stimmt. Erstens berichten nur Matthäus und Lukas von der Geburt. Die anderen Evangelisten erwähnen sie mit keinem Wort, und auch sonst wird sie im Neuen Testament nicht erwähnt und Bethlehem als Geburtsort nicht vorausgesetzt. Zweitens stimmen Matthäus und Lukas nicht überein in der Darstellung. Bei Lukas kam die Heilige Familie nur zur Volkszählung nach Bethlehem, bei Matthäus war sie schon vor der Geburt Jesu in Bethlehem ansässig. Außerdem unterscheiden sich die Stammbäume, die Jesus auf David zurückführen. Sie wurden vermutlich ad hoc konstruiert, um die davidische Abstammung Jesu zu beweisen. Und Davids Stadt war Bethlehem. Da der Messias aber aus Bethlehem und von David abstammen sollte, fügten Matthäus und Lukas den Geburtsort vermutlich hinzu, um die Geschichte glaubwürdiger zu machen. Bei Johannes wird deutlich, wie wichtig das war. Da wenden einige gegen die Messianität Jesu ein: “Kommt denn der Messias aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt, dass der Messias aus dem Samen Davids und von dem Dorfe Bethlehem, wo David war, kommt?” (Joh, 7.41-42). Was den Stammbaum betrifft, gibt es noch eine weitere Merkwürdigkeit: Nach beiden Stammbäumen stammt nicht etwa Maria, sondern Josef von David ab – und der sollte doch mit der Geburt gar nichts zu tun gehabt haben! (Flusser, David: Jesus. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 4/2006: 16-17)

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Alles unter einem Dach

Warenhäuser machten zu ihrer Hochzeit 10% des Umsatzes des deutschen Handels aus; heute sind es nur noch 2%. Damals gab es keine Factory-Outlets, keine Shopping Malls, keine Einkaufszentren außerhalb der Innenstädte, keinen Internethandel. Als Kaufhof Horten und Karstadt Hertie kaufte, gab es noch 375 Warenhäuser in Deutschland; heute sind es noch 191. Und es werden noch weniger werden. Auch Städte mit rund einer halben Million Einwohner wie Nürnberg, Stuttgart oder Düsseldorf werden mit einem Warenhaus auskommen. Die Konkurrenz ist zu groß, die Kundschaft zu alt. Und die Strategien der Kaufhäuser haben den Niedergang beschleunigt: weniger Umsatz > weniger Sortiment > weniger Personal > weniger Umsatz. Da ist der Misserfolg programmiert. (Frei, Helmut: “Die Zukunft der deutschen Warenhäuser”, in: SWR 2: Geld, Markt, Meinung: 21/12/2013)

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You’re welcome

Different answers to thank you were the subject matter of a guest lecture at the university. I was surprised about the sheer range of options: (you’re) welcome, (it’s a) pleasure, (it’s) alright, don’t mention it, don’t worry, any time, sure, yeah, okay and – thank you. In a short survey, which he himself had carried out, the researcher found that welcome was more frequently used in New York City than in Vancouver and no problem and thank you were more frequently used in Vancouver than in New York City. He also found that there were non-verbal answers such as mmhm or just a smile or a gesture. In previous research, which was based on questionnaires and not on interviews, these options had not even been considered. Nobody writes mmhm into a blank space on a questionnaire. He also reported that when he asked an American friend what she would say in such a situation she said: “I’d say welcome … At least I think I would … At least I hope I would.”  A clear indication that speakers, when asked what they say, are likely to say what they think they say and what they think they ought to say.

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Judges

Here’s the story: A man has fallen out with his wife and then reconciled himself with her again. He travels back with her from her father’s home, where she has taken refuge, to his own home. On his way, he is looking for a place to spend the night, but finds no accommodation in the town where he stops. Finally, an old man, returning from work, offers his own home as a place to stay. During the night, the house is attacked by a mob of men from the town who bang on the door and want the stranger to come out so that they can abuse him. The stranger, in collusion with his host, refuses to come out and instead, sends out his wife. The men abuse her all night until the day breaks. The woman manages to crawl back to the door step, where she collapses. When the man comes out, he tells her to stand up. When she doesn’t, he realises that she is dead. He takes the corpse, cuts it up into twelve parts and sends the twelve parts to different corners of his country. So where does this story come from? The script of a horror movie? The sick ideas of a psychopath? Neither. A story from the Bible. It is in the book of Judges in the Old Testament.

 

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Literally glued

In Joyce’ short story “The Dead”, I came across a rather curious use of literally. A few days later, the word literally came up in class. Students discussed the emphatic use of literally in sentences like “The audience were literally glued to their seats”. Is this acceptable? A perfectly well-formed English sentence but a use of literally which seems to fly in the face of its “real” meaning, almost contradicting it. The speaker does clearly not mean that the audience were literally glued to their seats. Rather the speaker means it metaphorically, quite the opposite of literally. This use has recently come to the attention of many and is controversially discussed, most strongly objecting to it. I was intrigued by the fact that I had read it in “The Dead”. Usually it is believed that this “erroneous” use of the word is a recent phenomenon, but “The Dead” is almost a hundred years old. So I picked up the book and looked for the word. In vain. I read the story diagonally and then read the dialogue passages more closely. Nothing. The word seemed to have disappeared. I gave up. The following day, I picked the book up again, repeating the procedure. Nothing. I decided that I must have made a mistake and that I had read the word somewhere else. Then it happened that I read a study of “The Dead”, and when I least expected it, here it was: the passage in which literally occurred was quoted. It occurs right in the very first sentence of the story! It says “Lily was literally run off her feet.” So that confirmed my suspicion that this use is not so recent as is generally believed. What is more, there was a comment on this use of literally. Its use serves as an example to illustrate Joyce’s particular style: although the narrator is speaking, the language is the character’s, it is Lily’s. Someone like her would use the word in this sense, not Joyce. This finally also explained why I had not found the word in the dialogue passages of the story, where I had expected it.

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