Category Archives: Gesellschaft

Nützliche Götter

Expedit esse deos et, ut expedit, esse putamus – Es ist nützlich, dass es Götter gibt, und da es nützlich ist, wollen wir daran glauben. So fand es Ovid. Klingt zynisch. Aber die Religion bedeutete ein stabilisierendes Element im Leben … Continue reading

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Sprachgeschichte

Jefferson plädierte dafür, dass an der von ihm gegründeten Universität Virginia in Charlottsville nur “nützliche Wissenschaften” studiert werden sollten. Eine Professur für Theologie gab es nicht. Zu den “nützlichen Wissenschaften” zählte dagegen auch Altenglisch. (Nicolaisen, Peter: Thomas Jefferson. Reinbek: Rowohlt, … Continue reading

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Fest-Tag

Die Amerikanerin Anna Marie Jarvis wollte 1908 ihre eigene Mutter ehren, weil sie ihr Leben der Wohltätigkeit gewidmet hatte. Das war der Beginn der Muttertags. Später, als der Tag längst kommerzialisiert war, setzte sie sich für seine Abschaffung ein. Erfolglos. … Continue reading

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Arme Männer

Eine Frau, die 2014 geboren wurde, hat eine Lebenserwartung von 73,6 Jahren, ein Mann nur von 69,4 Jahren. Fast vier Jahre weniger. Im Durchschnitt. Weltweit. Dafür gibt es biologische Gründe. Das Immunsystem von Männern lässt im Laufe des Lebens stärker … Continue reading

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Romeo and Juliet

“Where is she, and how doth she, and what says/My concealed lady to our cancelled love?“. Something just sounds slightly wrong in Romeo’s speech here, in the second verse. But this is easily resolved. Shift the stress in concealed from … Continue reading

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Herzensgut

Er war ein gebildeter Mann, mit einem Faible für alternative Medizin. Er war ein anerkannter Psychiater, der sich auf Gruppentherapien spezialisiert hatte. Er fühlte sich wohl unter Akademikern, sprach fließend Englisch, trug oft Maßanzüge. Der Verhandlungstisch war ihm angenehmer als … Continue reading

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Der deutsch-deutsche Schäferhund

In einem Vortrag am Center for Metropolitan Studies in Berlin wurde eine oft vernachlässigte Seite der deutsch-deutschen Vergangenheit abgehandelt. Es ging um die Grenzhunde der DDR. Die stammten in großer Zahl von den KZ-Wachhunden der Nazis ab. Nach 1990 wurden … Continue reading

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Zug nach Norden

1915 taten die Autohersteller in Detroit einen ungewöhnlichen Schritt: Sie schickten Werber in den Süden, bis nach South Carolina, um dort schwarze wie weiße Arbeiter anzuheuern. Wie kam das? Es herrschte Arbeitskräftemangel, und zwar als Folge des Ersten Weltkriegs. Der … Continue reading

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Das Ziegenproblem

Die Regierung hat die Steuern auf den Besitz von Ziegen deftig erhöht. Das gilt für das ganze Land. Die Ziegen zerstören die Wälder. Sie fressen die Knospen und zarten Triebe der Pflanzen, dekretiert die Regierung. Nur: Hier, in Galiano, gibt … Continue reading

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Mann vom Lande

Bauer ist ein gängiger Familienname in Deutschland. Er ist einer der zwanzig häufigsten. Und wo wohnen die Bauern? In der Stadt! Wo auch sonst? Um Bauer zu heißen, genügte es nicht, Bauer zu sein. Auf dem Lande Bauer zu sein, … Continue reading

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Hat sich einen Namen gemacht

In Kadares Roman Chronik in Stein ändert ein Mann aus dem Nachbarviertel, Gjergj Pula, seinen Namen in Jorgos Pulos. Die Griechen haben in dem Ort die Macht übernommen. Es ist schon der zweite Namenswechsel, den er vornimmt. Vorher hatte er … Continue reading

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Ärzteschaft

Nachdem Dante geheiratet hatte, trat er in Florenz einer Arte bei, einer Art Innung. Das war eine Voraussetzung dafür, dass man volle politische Rechte ausüben durfte. Dante trat der Innung der Ärzte bei, obwohl er kein Arzt war. Wovon er … Continue reading

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Erkenne dich selbst – besser nicht

Im antiken Rom gab es kein Ideal der Jungfräulichkeit. Im Gegenteil: Das Beharren auf der Unberührtheit galt als Zeichen von Einseitigkeit, Beziehungslosigkeit, mangelnder Bereitschaft zur Weiterentwicklung. So kommt es auch in den Mythen zum Ausdruck, bei Narziss zum Beispiel. Der … Continue reading

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Kolporteure

Marskramer heißt ein Gemälde von Jerome Bosch. Es stellt, wie der Titel besagt, einen Hausierer dar. Auf Französisch heißt das Gemälde Le colporteur. Kolporteure waren Leute, die durch die Lande zogen, um ihre Waren anzubieten. Sie hießen so, weil sie … Continue reading

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Preise verdorben

Heutzutage müsse man sich von neunjährigen Kindern verspotten lassen, weil man nicht lesen könne. So klagt Klaras Mutter in Hebbels Maria Magdalena. Früher sei alles anders gewesen. Da hätten die Herren sich um einen geschickten Schreiber gerissen. Wenn ein Sohn … Continue reading

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